Nach Erhebungen der Soka-Bau, bekannt als Zusatzversorgungskasse der Bauwirtschaft, stieg auch bei den körperlich stark in Anspruch genommenen Beschäftigten der Branche deren Renteneintrittsalter. Offenbar gelingt es den Beschäftigten, zunehmend länger zu arbeiten und vermehrt die Regelaltersrente - ab 65 oder später, je nach Geburtsjahr - in Anspruch zu nehmen. Laut der Soka-Bau lag das durchschnittliche Renteneintrittsalter gewerblich Beschäftigter im Jahr 2000 bei 60,7 Jahren.

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Frührentner senken Altersschnitt der Regelrentner

Nach einem Anstieg nach der Jahrtausendwende bis auf 61,5 Jahre im Jahr 2014, ist das Rentenbeginnalter im vergangenen Jahr wieder auf 60,9 Jahre gesunken. Dies sei „allein einem Anstieg des Anteils der Erwerbsminderungsrenten geschuldet“, schreibt die Soka und berichtet: Erstbezieher der Frührente waren im Jahr 2015 etwa 56 Jahre alt. Deren Anteil habe sich in den vergangenen Jahren deutlich von rund 27 auf rund 40 Prozent erhöht. „Spiegelbildlich dazu ist der Anteil der Altersrenten gesunken“, womit die Soka den Effekt des statistisch steigenden Alters bei Beginn der Regelrente.

Betrachte man nur das Renteneintrittsalter in den Altersrenten, gehen westdeutsche gewerblich Beschäftigte (auch in der Bauwirtschaft) faktisch mit dem gleichen Alter in Rente. So betrug das Rentenzugangsalter westdeutscher Männer im vergangenen Jahr 64 Jahre, dasjenige gewerblich Beschäftigter aus der Bauwirtschaft 63,9 Jahre. Im Jahr 2000 hatte der Unterschied noch bei rund einem Jahr gelegen. Insbesondere liege dies laut Soka-Bau an der steigenden Bedeutung der Regelaltersrenten.

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Deren Anteil hat sich in der Bauwirtschaft zwischen 2000 und 2015 deutlich von drei auf rund 24 Prozent erhöht. Der Anteil der Erwerbsminderungsrenten ist in der Bauwirtschaft allerdings deutlich höher als im bundesdeutschen Schnitt (im Jahr 2015: 40 gegenüber 17 Prozent). Dies verdeutlicht, dass die körperliche Arbeit am Bau grundsätzlich nach wie vor hohe Ansprüche an die Gesundheit der Beschäftigten stellt. Fazit: Gesunde Bauarbeiter halten genauso lange bis zur Rente durch wie anders Beschäftigte. Aber der Anteil der Erwerbsgeminderten ist doppelt so hoch wie in anderen Branchen.

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