Thomas Rockmann leitet bei der Deutschen Telekom AG den Bereich Connected Home. Jedes Jahr steigt pünktlich zum Weihnachtsfest die Zahl der Wohnungsbrände ausgelöst durch Kerzen oder defekte Haushaltsgeräte: Nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. verursachten sie 2014 Schäden in Höhe von 25 Millionen Euro. Bezogen auf das gesamte Jahr 2014 zahlten deutsche Versicherer für Feuerschäden rund 880 Millionen Euro. Im Vergleich zu der Höhe an Wasserschäden ist diese Summe eine Kleinigkeit. Die war 2014 dreimal höher und lag bei rund 2,5 Milliarden Euro. Hinzu kommen Schäden durch Einbruch und Diebstahl: Sie betrugen 2014 rund 480 Millionen Euro. Insgesamt liegen die jährlichen Gesamtkosten für die deutsche Versicherungswirtschaft im Bereich Wohngebäude- und Hausratversicherung bei knapp vier Milliarden Euro. Dabei lassen sich viele dieser Schadensfälle vermeiden – unter anderem mit Smart Home.

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Mit Smart Home behalten Nutzer ihr Zuhause jederzeit im Blick. Hat die Waschmaschine ihr Programm beendet, ist das Bügeleisen noch an oder steht ein Fenster offen? Das vernetzte Zuhause macht das Wohnen nicht nur komfortabler und nachhaltiger – sondern auch sicherer. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte prognostiziert, dass bis 2020 rund eine Million Haushalte in Deutschland Smart Home-Technologien anwenden werden.



Smart Home-Versicherungen

Auch für Versicherungsunternehmen stellt das Thema Smart Home ein enormes Innovationspotenzial dar und bietet viele Chancen: Denn mit der vernetzten Technik lassen sich Schadensfälle und Einbrüche verhindern. Wie das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung bestätigt, werden mehr als ein Drittel aller Haus- und Wohnungsbrände durch defekte Haushaltsgeräte ausgelöst. Der Grund: Viele elektrische Geräte werden nicht gewartet, falsch benutzt oder sind schlicht zu alt. Nach einer Studie der britischen Verbraucherorganisation Which? verursachten defekte Haushaltsgeräte zwischen Januar 2011 und März 2014 knapp 12.000 Brände. In rund 20 Prozent aller Fälle liegt die Ursache jedoch im menschlichen Fehlverhalten oder offenem Feuer. Hinzu kommt, dass fast ein Drittel der Deutschen keine Rauchmelder besitzt. Dabei lässt sich mit Rauchmeldern das Feuerrisiko nachweislich minimieren – zumal zwei Drittel aller Brandopfer im Schlaf überrascht werden.



Mit Smart Home lassen sich solche Brände vermeiden. Sobald Rauch auftritt, schlagen vernetzte Rauchmelder Alarm und senden eine Alarmmeldung auf das Smartphone. Aber auch das Risiko von Wasserschäden wird im vernetzten Zuhause minimiert. Ist mehr als 1,5 mm Wasserhöhe vorhanden, gibt der Wassermelder Alarm.

Besserer Einbruchsschutz

Smart Home sorgt aber auch für mehr Sicherheit in Haus oder Wohnung: Öffnet zum Beispiel ein Einbrecher eine Tür oder ein Fenster, registriert dies ein Tür-/ Fensterkontakt und schickt eine Meldung auf das Smartphone des Bewohners. Erkennt ein Sensor im Garten bei Abwesenheit der Bewohner Bewegung, versendet das System ebenfalls eine Nachricht, außerdem startet die Videokamera mit der Aufzeichnung, auf die die Bewohner zugreifen können. So sehen sie, was sich zu Hause tut und können im Notfall Nachbarn oder Polizei verständigen.

In den USA gibt es bereits spezielle Verträge, in denen Versicherungen ihren Kunden Rabatte einräumen, wenn diese ihren Haushalt mit Sensoren schützen. Versicherungen wie Allstate Canada gewähren 25 Prozent Rabatt, wenn Verbraucher die Lösung „Rogers Smart Home Monitoring“ nutzen. Die amerikanische Versicherung State Farm gibt zehn Prozent mit den Angeboten „ADT Pulse“ und „Lowe’s Iris“, und die Kunden des australischen Versicherers NRMA profitieren von einem Versicherungsrabatt, wenn sie den versicherungseigenen Gebäudeservice nutzen.


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Individualisierte Policen

Neben solchen Möglichkeiten eröffnet Smart Home Versicherungen die Chance, ihren Kunden individualisierte Policen anzubieten. In der Automobilversicherungsbranche erfreut sich dieses Geschäftsmodell bereits großer Beliebtheit: „Pay As You Drive“-Versicherungen bemessen Beiträge nicht pauschal, sondern danach, wo, wann und wie Kunden ihr Auto nutzen. Nutzungsabhängige Versicherungen erhöhen zudem die Kundenbindung und generieren neue Einnahmequellen. Versicherer können neue Kunden mit Smart Home-Paketen gewinnen oder bestehende Kunden mit Vergünstigungen bei der Anschaffung von vernetzten Geräten stärker binden. Anhand der so gewonnenen Daten können Versicherer den Kontakt zu ihren Kunden weiter intensivieren, Risiken besser abschätzen und nutzungsabhängige Policen anbieten, die sich jeder Wohnsituation individuell anpassen. Für Versicherungen besteht die Herausforderung darin, Kunden einen Mehrwert zu bieten, der hinsichtlich Angebot und Preis akzeptiert wird.

Mehr Infos unter: https://www.qivicon.com/de/fuer-unternehmen

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