Für die Behandlung von psychischen Erkrankungen machte die DAK-Gesundheit in den letzten fünf Jahren deutlich mehr finanzielle Mittel locker. Die Ausgaben stiegen im genannten Zeitraum um 15 Prozent. Allein für seelische Leiden gab die DAK-Gesundheit im vergangenen Jahr 236,5 Millionen Euro aus. Das sind sieben Prozent der ambulanten Leistungsausgaben der Krankenkasse. Noch 2009 waren diese Kosten um 36,5 Millionen Euro niedriger.

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Steigender Trend an Ausfalltagen seit 2013 gestoppt

Das IGES-Institut berichtet, dass 2012 auf 1.000 DAK-Versicherte 100 Fehltage wegen der Diagnose Burnout fielen. 2013 waren es noch 67 Tage. Im ersten Quartal 2014 setzte sich dieser Trend fort. Damit konnte der steile Anstieg an Ausfalltagen – von sechs Tagen in 2004 auf 100 Tage 2012 – gestoppt werden. Bei den Depressionen haben sich die Fehltage in den vergangenen dreizehn Jahren hingegen um 178 Prozent erhöht.

Das Burnout-Syndrom ist wissenschaftlich nicht als Krankheit anerkannt, sondern gilt nach Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation als ein Problem der Lebensbewältigung. Die Krankschreibung erfolgt dann häufig aufgrund eines Erschöpfungszustandes.

Ärzte und Patienten gehen mit der Diagnose heute offener um

Als Grund für die Entwicklung sieht die DAK-Gesundheit beispielsweise einen offeneren und differenzierteren Umgang der Ärzte und Patienten. DAK-Ärztin Elisabeth Thomas: „Wir beobachten, dass sich das Bewusstsein und die Sensibilität sehr verändert hat, wenn es um das Thema Burnout, aber auch um psychische Erkrankungen im Allgemeinen geht. Eine zunehmend differenziertere Diagnosepraxis führt mittlerweile dazu, dass häufiger eine Depression erkannt wird, die eigentlich hinter dem Burnout steckt.“

Bereits seit 1999 analysiert die DAK-Gesundheit in ihrem jährlich erscheinenden Gesundheitsreport die Arbeitsunfähigkeitsdaten ihrer Versicherten. Zu erkennen ist dabei eine stetige Verschiebung hin zu psychischen Leiden. Mit rund 6,2 Milliarden ist die DAK-Gesundheit eine der größten Krankenkassen Deutschlands.

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Das IGES-Institut für Gesundheit und Sozialforschung ist ein unabhängiges Institut, das im Gesundheitsbereich zu Fragen des Zugangs zur Versorgung, ihrer Qualität, der Finanzierung sowie der Gestaltung des Wettbewerbs forscht und berät.

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