In den vergangenen sechzig Jahren hat sich Deutschland zu einem ökonomischen und zuletzt alternden Riesen entwickelt. Wenngleich die Wirtschaftswunderzeiten mit ihren hohen volkswirtschaftlichen Wachstumsraten der Vergangenheit angehören, zählt Deutschland zu den wohlhabendsten Ländern der Erde. Geschaffen wurde der materielle Wohlstand in den Unternehmen des Landes. Es gehört zu den zentralen ökonomischen Grunderkenntnissen, daß materielle Werte bzw. Wohlstand nur durch unternehmerisches Tun geschaffen werden. Daß die wohlhabensten Deutschen ohne Ausnahme durch unternehmerisches Engagement zu ihrem Wohlstand gelangt sind, ist kein Zufall. In anderen Ländern finden wir ein ganz ähnliches Bild vor.

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Es stellt sich daher die Frage, wie sich die Bürger sinnvoll am Produktivkapital der Wirtschaft beteiligen und von dessen Wertentwicklungsdynamik profitieren können. Erst die Existenz von Börsen macht es möglich, daß Anlegern die Gelegenheit geboten wird, ihr Geld in einem oder mehreren dort notierten Unternehmen eigener Auswahl arbeiten zu lassen. Der inhaltliche Kern der Aktienanlage besteht folglich darin, sich am wirtschaftlichen Lebenswerk von Unternehmern zu beteiligen. Das ist ein Privileg. Wer es für klug hält, der darf sich bei Apple, Sony, Heineken, Microsoft, BMW, Adidas, Shell, Samsung usw. beteiligen. Wer dies obendrein zu günstigen Einstiegskursen tut, der kommt in den Genuß der erwiesenen langfristigen Renditevorteilhaftigkeit der Aktienanlage.

Dr. Christoph BrunsDr. Christoph BrunsBei der Auswahl von Aktien sollte der Anleger auf Expertenwissen zurückgreifen, findet Dr. Christoph Bruns. LOYS AGAngesichts negativer Realzinsen, einer traditionell hohen Sparquote, eines hohen Vermögensbestandes und eines zunehmend ungünstigeren Altersaufbaus der Gesellschaft darf man es getrost als deutschen Sonderweg ansehen, daß die Aktie in Deutschland als Kapitalanlageform nur ein Schattendasein fristet. Volkswirtschaftlich läßt sich von einer enormen Vermögensfehlallokation sprechen. Deutsche Sparer bevorzugen unterdessen neben zinsgebundenen vor allem steuerlich geförderte Anlageformen und erweisen sich damit als stark staatslastig. Der graue Kapitalmarkt blüht ebenso wie der Markt für Derivate und illiquide Anlagen. Kennzeichen dieser Kapitalanlagen sind zumeist deren Intransparenz, Illiquidität, Statik und hohe aber nicht leicht zu erkennende Kosten. Mitunter ist zweifelhaft, ob mit derlei Anlagen überhaupt ein realer Vermögenserhalt erreichbar ist.

Akzeptiert man den empirisch bestens belegten Befund, daß unternehmerische Beteiligungen in Form von Aktien langfristig die besten Wertentwicklungen erbringen, so stellt sich die Frage, wie ein kluger Umgang mit dieser dynamischen Sachwertanlageform aussehen könnte. Sofern sich ein Anleger hinreichend mit der Thematik auskennt und die erforderliche Zeit mitbringt, kann er die Aktienauswahl selber vornehmen. Selten wird dies jedoch der Fall sein, denn die meisten Menschen haben weder Zeit noch Lust, sich auf diesem Feld die notwendige Expertise anzueignen. Insofern ergeht es den meisten Bürgern beim Thema Aktienananlage ähnlich wie beim Thema Heizungstechnik, Autoreparatur oder Zahngesundheit. Die Inanspruchnahme von Expertenwissen ist sinnvoll und notwendig. Und weil das Grundprinzip der Aktienanlage ´Streuung´ lautet, erweist sich der Durchführungsweg Aktienfonds i.d.R. als klügster Weg zur Aktieninvestition. Gute Aktienfonds zeichnen sich durch die Merkmale Kompetenz, rechtliche Sicherheit, Streuung, und tägliche Verfügbarkeit aus und bieten obendrein einen einfachen, flexiblen, steuer- wie auch kostengünstigen Weg, am Aktienmarkt mit geringen Mindestanlagebeträgen engagiert zu sein. Aktiensparpläne eignen sich für regelmäßiges Aktiensparen, reduzieren das Timing-Risiko und gewinnen in den letzten Jahren an Beliebtheit.

Bei der Auswahl von Aktienfonds kommt es allentscheidend auf die Expertise und Integrität des Fondsmanagers an. Fondsmanagement ist ein an Personen gebundenes Geschäft. Ein besonders gutes Zeichen für einen Fonds liegt vor, wenn der Fondsmanager sein eigenes Geld in den Fonds investiert, denn dann herrscht Interessengleichheit zwischen Investor und Fondsmanager. Empfehlenswert sind zudem Fonds, die ohne regionale, sektorale oder thematische Beschränkungen agieren dürfen, da heute nicht klar ist, welche Länder, Branchen, und Unternehmen in einigen Jahren attraktiv sein werden. Global investierende Fonds erfüllen dieses Kriterium in besonderer Weise.

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Sehr große Aktienfonds weisen häufig unterdurchschnittliche Wertentwicklungen auf, da erfahrungsgemäß mit zunehmender Fondsgrösse die Anlageflexibilität beeinträchtigt wird. Schließlich sollte der gewählte Aktienfonds konservativ und langfristig ausgerichtet sein, so dass der Anleger auch nachts gut mit seinem Investment schlafen kann.

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