Seit Einführung der Riester-Rente im Jahr 2001 steigen laut aktueller Daten der Deutschen Rentenversicherung die gesetzlichen Renten im Vergleich zu den Löhnen nur halb so stark an. Diese Entwicklung wird sich weiter verschärfen.

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Renten und Löhne im Vergleich

2001 in den Ruhestand gegangene Arbeitnehmer verzeichnen in Ihrer Rente nach Abzug der Sozialabgaben einen Anstieg von lediglich 7,6 Prozent. Die Nettoeinkommen vor Steuern legten hingegen im selben Zeitraum um 14,1 Prozent durchschnittlich zu.

Für einen Durschnittsverdiener mit 45 Beitragsjahren in der gesetzlichen Rentenversicherung bedeutet dies lediglich einen Rentenanstieg von 12.512 Euro auf 13.465 Euro vor Steuern – in der Zeit von 2001 bis 2012. Von 23.785 Euro auf 27.139 Euro vor Steuern stiegen hingegen die Nettoeinkommen.

Rentenniveau sinkt, Beitrag steigt

Erreichte die Rente im Jahr 1977 noch 59,8 Prozent des letzten Nettoeinkommens vor Steuern, so sind dies heute nur noch 47,8 Prozent. Einer Studie des Prognos-Instituts und von Handelsblatt Research zufolge wird dieses Niveau bis zum Jahr 2050 weiter auf knapp 42 Prozent schrumpfen –sollten keine weiteren Eingriffe in das Rentenrecht vorgenommen werden.

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Die Pläne der Bundesregierung zur Rente mit 63 und der Mütterrente würden laut der Untersuchung sogar einen weiteren Rückgang auf unter 41,5 Prozent nach sich ziehen. „Als Folge der beschlossenen Mütterrente und der abschlagsfreien Rente ab 63, dürfte der Rentenbeitrag bis 2030 auf 22,7 Prozent von derzeit 18,9 Prozent steigen, während das Sicherungsniveau um bis zu 0,5 Prozentpunkte niedriger ausfällt als ohne diese Maßnahmen“, sagte Dr. Michael Böhmer, Chefökonom der Prognos AG.

Handelsblatt/Prognos AG

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