Wann ein Banküberfall als Erfolg gilt, hängt sehr von den Interessen des Täters ab. Und so kann man den Coup des Timothy Dean Alsip, eines Obdachlosen aus Portland im amerikanischen Oregon, als mehr als gelungen bezeichnen, auch wenn der Täter von der Polizei ergriffen wurde.

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Wie die Huffington Post berichtet, hat der 50jährige Obdachlose am 23. August eine Bank in Clackamas, einem Vorort von Portland überfallen. Aber er hatte kein Fluchtauto vor der Bankfiliale geparkt und auch keine Waffe dabei. Nicht einmal reich werden wollte der Räuber. Timothy Alsip ging einfach an den Schalter und drückte dem Bankangestellten einen Zettel in die Hand. Darauf stand geschrieben: „Dies ist ein Banküberfall! Geben Sie mir einen Dollar.“ Dann setzte sich der brave Gauner auf einen Stuhl und wartete, bis die Polizei eintraf. Er ließ sich ohne Widerstand festnehmen.

Warum aber hat Timothy Alsip die Bank überfallen, wenn es ihm gar nicht um das Geld ging? Der Polizei erzählte der Obdachlose, er habe seit Wochen starke Zahnschmerzen gehabt. Weil er sich aber keine Krankenversicherung leisten kann und ihn kein Arzt behandeln wollte, kam er auf die Idee, eine Straftat zu begehen und sich verhaften zu lassen. Denn in amerikanischen Gefängnissen ist die medizinische Behandlung kostenlos.

Somit hatte der Banküberfall dann doch ein vorübergehendes Happy End für Timothy Alsip. Nach seiner Festnahme soll er eine ordentliche zahnärztliche Behandlung im Gefängnis erhalten haben. Ob der Bankräuber nun längere Zeit in Haft bleiben muss, darüber hat in dieser Woche ein Richter zu entscheiden.

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Der traurige Hintergrund: Nach Schätzungen des US-amerikanischen Gesundheitsministeriums sind derzeit rund 45,7 Millionen US-Bürger weder privat krankenversichert, noch können sie staatliche Hilfe beanspruchen.

Huffington Post

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