Im vergangenen Jahr mussten rund 1,4 Millionen deutsche Arbeitnehmer mit einer Reha-Behandlungen wieder fit für den Beruf gemacht werden. Im Vergleich zu 2005 stieg die Zahl damit um 25 Prozent an. Das belegt eine Statistik der Deutschen Rentenversicherung die der Süddeutschen Zeitung vorliegt.

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Davon waren 1,1 Millionen in einer eine medizinischen Reha-Maßnahme. Dabei kostet eine medizinische Reha-Behandlung im Durchschnitt 3.600 Euro und dauert 29 Tage. Eine berufliche Reha erhielten etwa 270.000 Versicherte. Bei ihnen wurden zum Beispiel Umschulungen für einen anderen Beruf oder gesundheitsgerechte Umbauten am Arbeitsplatz finanziert.

Nachfrage nach Reha-Maßnahmen wird weiter steigen

Derweil rechnet die Deutsche Rentenversicherung (DRV) in den kommenden Jahren mit einer weiteren Erhöhung des Bedarfs nach Hilfen für den Erhalt der Gesundheit. So kämen die geburtenstarken Jahrgänge nun verstärkt ins Alter. Krankheiten und sinkende Leistungskraft werden sich also häufen.

In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Anträge für Reha-Maßnahmen bereits enorm gestiegen. Allein in den letzten sieben Jahren wuchs die Zahl um 461.000 auf rund 2,1 Millionen Anträge. Im vergangenen Jahr wurden immerhin 65 Prozent der Anträge bewilligt.

Rehabilitation lohnt sich finanziell für die Gesellschaft

Finanziell macht das System Rehabilitation durchaus Sinn. Denn 85 Prozent der Reha-Nutzer blieben auch zwei Jahre nach Erhalt der Leistungen im Berufsleben. Damit werden wiederum Sozialbeiträge in die Kassen gespült. Laut Prognos-Institut erhält die Gesellschaft, rein rechnerisch, für jeden in Reha-Behandlung investierten Euro fünf Euro zurück. So seien die Ausgaben seit 1997 gedeckelt.

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Mehr als jede Dritte medizinische Reha-Leistung basiert auf gesundheitlichen Beschwerden an Skelett, Muskeln oder Bindegewebe. Behandlungen wegen psychischer Störungen werden immer öfter genehmigt. So waren 18 Prozent der Reha-Behandlung bei Männern wegen psychischer Krankheiten nötig.

Süddeutsche Zeitung

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