Seit zehn Jahren pflegt eXulting eine Datenbank zu Bedingungen der Gewerbeversicherungen und erstellt Produktbewertungen. In die jüngste Auswertung zur Geschäftsinhaltsversicherung für KMU sind 33 Versicherer mit insgesamt 164 Tarifvarianten eingeflossen. Je Deckung wurden 74 Klauseln berücksichtigt und ausgewertet. Insgesamt sei das Leistungsniveau im aktuellen Qualitätsrating zur Inhaltsversicherung gestiegen, so die Kölner.

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Ergebnisse der Auswertungen

Den Auswertungen zufolge sind BGV, Helvetia, Nürnberger und Zurich neu in den Top 10. In der Position etwas gestiegen ist Dialog. Von anderen Anbietern überholt und nicht mehr in den Top 10 sind VHV, Volkswohl Bund, Baloise. Mailo ist weiterhin gelistet, aber hier sind die veränderte Marktrolle und die Bestandsübertragung an Element zu berücksichtigen.
Auffällig sei, dass ein Großteil der Bewertungen sehr eng beieinander liegen, schreibt eXulting. Allerdings würden die Stärken der Deckungen bei unterschiedlichen Klauseln liegen.

Der Durchschnitt der Bewertungspunkte über alle Tarife ist von 349 auf 401 Punkte gestiegen, der Durchschnitt unter den Top 10 von 443 auf 480 Punkte. In den neuen Deckungen sind erste Auswirkungen der „Nachhaltigkeit“ erkennbar. Beispielsweise sind Regelungen zu umweltfreundlicher oder effizienzsteigender Ersatzbeschaffung aufgenommen.

„Kritisch sehen wir immer, wenn Versicherungsschutz nicht klar formuliert ist. Die Streitigkeiten um die Leistungspflicht in der BSV haben mögliche Auswirkungen hierzu gezeigt. In den jüngsten Deckungen ist das Bemühen um die Verkürzung der Bedingungen erkennbar. Hierzu sind Klarstellungen zum Versicherungsschutz entfallen. Somit nehmen die Anforderungen an die richtige Wertung der Bedingungen zu, Fehldeutungen sind möglich. Und es fehlen nun die Schlagworte, mit denen man jahreslang nach Einschlüssen gesucht hat“, schreibt eXulting.

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Die mögliche Folge: Aufgrund der fehlenden, altbekannten Begriffe, könnte die falsche Schlussfolgerung gezogen werden, dass der Sachverhalt nicht (mehr) versichert ist. Dabei fehlt „nur“ die Klarstellung mit den altbekannten Suchbegriffen.
Aus Sicht der Kölner Unternehmensberatung erhöht sich damit der Aufwand für Versicherungsmakler beim Angebotsvergleich und auch das Risiko einer Falsch-Beratung würde zunehmen.

Top-10 Anbieter mit den umfassendsten Deckungen und Rating-Methode

  1. BGV mit Inhaltsversicherung 10/2022 Gesamtpunktzahl (gewichtet): 515
  2. mailo mit Besondere Bedingungen zur Inhaltsversicherung für Handwerker Premium 03/2022 Gesamtpunktzahl (gewichtet): 508
  3. Alte Leipziger mit Inhaltsversicherung Comfort 07/2021 Gesamtpunktzahl (gewichtet): 498
  4. Dialog mit Inhaltsversicherung 2021 07/2022 Gesamtpunktzahl (gewichtet): 494
  5. inter Versicherungsgruppe mit Betriebsinhaltsversicherung - Tariflinie Premium 08/2018, QS 11/2022 Gesamtpunktzahl (gewichtet): 494
  6. Nürnberger Versicherung mit Geschäftsinhaltsversicherung Business Line 09/2022 Gesamtpunktzahl (gewichtet): 487
  7. rhion.digital mit Inhalt - Plus 07/2021 Gesamtpunktzahl (gewichtet): 482
  8. Helvetia mit Helvetia Business BL-Sach-2210 10/2022 Gesamtpunktzahl (gewichtet): 481
  9. andsafe mit andsafe Allgefahren 04/2020 Gesamtpunktzahl (gewichtet): 458
  10. Zurich mit Zurich FirmenSchutz Sachversicherungsbedinmgungen 07/2021 Gesamtpunktzahl (gewichtet): 451

Rating-Methode

Für das Rating werden alle typischen Klauseln der Geschäftsinhaltsversicherung betrachtet, ohne jedoch die branchen- bzw. betriebsartenspezifischen Deckungen. Jede Klausel ist hinsichtlich ihrer Bedeutung gewichtet und hat ein Punktepotenzial von 10 bzw. 12 Punkten, abhängig von der Anzahl der Deckungskomponenten. Jede einzelne Klausel wird gemäß dem Umfang des Versicherungsschutzes mit Punkten bewertet. Die Summe der Punkte über alle Klauseln ergibt die Gesamtpunktzahl.
Diese Gesamtpunktzahl wird in die Bewertung nach Sternen übertragen. Der aktuelle Marktdurchschnitt entspricht einer Deckung von drei von fünf Sternen. Um den Marktdurchschnitt herum legt eXulting die Bereich für die niedrigeren und höheren Bewertungen fest. Den Marktdurchschnitt nutzt das Unternehmen als Anker, damit bei steigendem Marktniveau auch die Anforderungen an Fünf-Sterne-Deckungen angehoben werden.

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