Unser Vorschlag erscheint hier recht simpel. Der Interessent und Leser sollte entscheiden, welche Kriterien er für wichtig oder am wichtigsten hält. Diese Individualisierung kann analog des magischen Dreiecks der Geldanlage Präferenzen einfach und verständlich abbilden. Es entsteht ein persönliches Dreieck der Nachhaltigkeit. Zur vollständigen Transparenz wünschen wir uns auch mehr Informationen zum Thema Compliance und Korruptionsvermeidung sowie Vertriebsanreize und Provisionshöhen.

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Laut Bund der Versicherten hat jede*r Deutsche im Schnitt sechs Versicherungen. Die Versicherungsgesellschaften könnten jeden Touchpoint oder Kundenkontakt nutzen, um auf die besondere Bedeutung von Nachhaltigkeit aufmerksam zu machen. In diesem Kontext wäre eine Wirkungstreppe im Hinblick auf nachhaltig herbeigeführte Verhaltensänderung der Zielgruppe der Versicherungsgesellschaften am wünschenswertesten. Diese Forderung scheint sehr weit hergeholt. Allerdings sind wir der Meinung, dass aufgeklärte und nachhaltige Konsumenten sehr empfänglich für klima- und umweltzentrierten Input sind. Die gesellschaftliche Rolle von Versicherungen als Inbegriff von Langfristigkeit, Stabilität und Kollektivabsicherung stellt den perfekten Nährboden dar. Ein bisschen Träumen ist hoffentlich erlaubt…

Als Alternative erscheint auch eine Versicherungs-(Nutri)-Score sinnvoll. Das ist keine wirklich neue Idee, mögen Sie jetzt einwenden. Aber die Transparenzerwartung der Kunden wird bisher bewusst umgangen. Außerdem erscheint es auch im Sinne weiterer Stakeholder sinnvoll, einheitliche Kennzahlen festzulegen. Neben Kunden und Mitarbeitern als direkt Betroffenen, könnte auch Öffentlichkeit und Aufsicht eine vergleichbare Vision der unterschiedlichen Versicherungsgesellschaft nähergebracht werden. Lesen Sie hierzu in Teil V: Gewinne der Versicherungsunternehmen – Ein Dilemma oder Teil der Lösung? Welche Konsequenzen dieses Bedürfnis bei Gewinnen von Versicherungsgesellschaften hat. Daher fassen wir unser Verständnis noch einmal zusammen:
Ziel: Transparenz im Hinblick auf die Beitragszusammensetzung als Goldstandard der ökonomischen Nachhaltigkeit

  1. Ausweis der Gewinnerzielungsabsicht in %
  2. Ausweis der Überschussverwendung auf Produktebene
  3. Ausweis der Kostenaufwendungen
  4. Ausweis der Aufwendungen zur Unterstützung der Nachhaltigkeitsbereiche (analog GDV-Standard)

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