Hintergrund: Damit Versicherer ihre Verpflichtungen gegenüber den Kunden dauerhaft erfüllen können, schreibt das Solvency-Aufsichtsregime vor, auch für wirtschaftlich schwere Zeiten genügend Eigenmittel als Polster vorzuhalten. Zentral hierfür sind die Solvenzquoten (SCR-Quoten) – für diese Quoten ist nicht der „Normalbetrieb“ relevant, sondern die Simulation eines wirtschaftlichen Extrem-Ereignisses, das alle 200 Jahre auftritt.

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Erreicht ein Versicherer eine Quote von mindestens 100 Prozent, hat er genügend Eigenmittel, um eine solche Situation zu stemmen. Jedoch erleichtern bis Ende 2031 noch die Volatilitätsanpassung (VA), die Maßnahme für risikofreie Zinssätze sowie Übergangsmaßnahmen für versicherungstechnische Rückstellungen (Ü) das Erreichen der 100-Prozent-Hürde.

Durch die Übergangsmaßnahmen wird die Bruttoquote (mit Einberechnung der Hilfsmaßnahmen) von der Nettoquote (ohne Hilfsmaßnahmen) geschieden. In der Privaten Krankenversicherung erreichen jedoch alle Unternehmen auch ohne Hilfsmaßnahmen eine Quote über 100 Prozent. Die durchschnittliche SCR-Quote der Branche verbessert sich in 2021 von 477,2 Prozent auf 500,3 Prozent (Versicherungsbote berichtete).

Die soliden Quoten verdanken sich in der PKV freilich auch der Möglichkeit , die Beiträge anzuheben – das Preisniveau des privaten Krankenschutzes kletterte allein zwischen März 2020 und März 2021 um 5,3 Prozent (Versicherungsbote berichtete). Dadurch tragen die PKV-Versicherungsnehmer Risiken wie das Zinsänderungsrisiko in einem weit höheren Maße als Versicherungsnehmer in der Lebensversicherung.

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Versicherungsbote stellt in seiner Bildstrecke PKV-Unternehmen mit den besten Solvenzquoten vor. Alle Zahlen sind dem aktuellen MAP-Report aus dem Hause Franke und Bornberg entnommen. Die Ausgabe des Traditionsratings mit der stolzen Nummer 924 vergleicht Kennzahlen zur Solvabilität der Jahre 2012 bis 2021 und kann auf der Webseite der Experten kostenpflichtig bestellt werden.