Pandemie "hilft" Insurtechs

Generell habe sich die Pandemie für viele Insurtechs eher positiv ausgewirkt. Denn durch das zeitweise Herunterfahren des öffentlichen Lebens könnte sich auch die Nachfrage nach Versicherungen auf digitale Information und Abschlüsse verschoben haben, glauben die Studienmacher. Dies sei in ähnlicher Weise auch beim verstärkten Einkauf bei Online-Versandhändlern zu beobachten. So hätten über 80 Prozent der endkundenorientierten B2C-Insurtechs mehr Neukunden gewinnen können als vor der Pandemie. Bei über 20 Prozent der Unternehmen sei die Zahl der Neukunden sogar um mehr als 50 Prozent gestiegen.

Anzeige

Bei Insurtechs, deren Primärkunden die etablierte Versicherungswirtschaft ist, sogenannte B2B2C-Modelle, seien die Sprünge noch ausgeprägter gewesen. Hier hätten über 80 Prozent der Unternehmen mehr Vertragspartner als vor der Pandemie hinzugewonnen, über ein Drittel hätten sogar einen Zuwachs von ebenfalls mehr als 50 Prozent notiert.

Die Gesamtanzahl der Unternehmen bleibt aufgrund von Marktaustritten stabil bei rund 210. Stark gewachsen sei die Relevanz der technologieaffinen Start-ups im Versicherungsbereich. So hätten sich Insurtechs auch in komplexeren Geschäftsmodellen in den Bereichen Angebot und Betrieb behaupten und Wachstumsthemen wie Embedded Insurance erfolgreich besetzen können. Vor allem die Neocarrier, die klassische Versicherungsprodukte digital neu interpretieren, seien weiterhin im Aufwind. In diesem Bereich habe sich die etablierte Assekuranz verstärkt engagiert. „Neocarrier sind das heimliche Spielfeld der Assekuranz geworden. Bei mindestens 18 Insurtechs ist die etablierte Versicherungswirtschaft stark engagiert“, sagt Dördrechter. Allerdings gäbe es im Angebot der DACH-Insurtechs auch noch Lücken, in die zunehmend internationale Start-ups stoßen. Hier muss die Szene in der DACH-Region noch aufholen, fordern die Studienmacher.

vorherige Seite
Seite 1/2/

Anzeige