Denn ohne überbrückende Hilfsmaßnahmen musste die Frankfurter in 2019 eine SCR-Nettoquote in Höhe von 37,9 Prozent ausweisen. Die Nettoquote erhält man durch Herausrechnen der Hilfsmaßnahmen aus jener Bruttoquote, wie sie momentan noch für die BaFin aufsichtsrechtlich relevant ist. Ohne Hilfsmaßnahmen –die Frankfurter wendet die Volatilitätsanpassung gemäß Paragraf 82 Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) und die Übergangsmaßnahme für versicherungstechnische Rückstellungen gemäß Paragraf 352 VAG an – hätte der Run-Off-Spezialist die aufsichtsrechtliche Hürde also deutlich gerissen.

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Schlimmer noch traf es die Frankfurt Münchener: Als einziger von 81 Versicherern landete die Gesellschaft sogar im Minusbereich! Minus 14 Prozent mussten als Nettoquote eingestanden werden. Damit hatte das Unternehmen die schlechteste Nettoquote der gesamten Leben-Branche (Versicherungsbote berichtete).

2020: netto (leicht) besser, Hilfsmaßnahmen zaubern brutto sattelfest

Und 2020? Das Jahr eins von Corona meinte es etwas besser mit den Nettoquoten beider Run-Off-Versicherer. Die Frankfurter steigerte sich bescheiden – von 37,9 auf 38,3 Prozent. Und die Frankfurt Münchener rettete sich aus dem Minusbereich und weist ohne Hilfsmaßnahmen nun eine Nettoquote von 25,3 Prozent aus.

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Dass sich Volatilitätsanpassung und Übergangsmaßnahme für versicherungstechnische Rückstellungen aber als wahrer Zauberstab zur Quotenkorrektur für die Versicherer eignen, wird mit Blick auf die Bruttoquoten der Frankfurter Leben Gruppe in 2020 deutlich. Denn die Frankfurter Lebensversicherung AG hebt hierdurch die Quote auf komfortable 249,8 Prozent Deckungskapital. Und die durch ihre Nettoquote gebeutelte Frankfurt Münchener kann nun sogar 309,6 Prozent als Brutto-SCR-Quote in 2020 vorweisen.

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