In dieser Bildstrecke aber soll es um die Sieger des Bilanzratings gehen, denen eine „hervorragende“ oder „sehr gute“ Bilanz bescheinigt wurde.

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Hintergrund: Lebensversicherer haben es nicht leicht. Denn erst sorgte der anhaltende Niedrigzins für Flaute bei den Geldanlagen. Nachdem die Unternehmen aber dank gesetzlich vorgeschriebener Zinszusatzreserve (ZZR) und stillen Reserven durch die Zinskrise kamen, droht nun mit den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine neues Ungemach. Wie sich Inflation und Energiekrise in den Bilanzen der Lebensversicherer bemerkbar machen, ist zwar noch nicht abzusehen.

Langfristige Vorsorge und Absicherung werden in Krisenzeiten jedoch tendenziell in die Zukunft vertagt. Auch steht zu befürchten, dass Versicherungsnehmer bei finanziellen Schwierigkeiten einen bereits existierenden Vertrag ruhen lassen oder sogar ganz kündigen (Versicherungsbote berichtete). In Zeiten anhaltender Krisen kann es Kunden und Vermittler demnach beruhigen, wenn sie wissen, dass ein Lebensversicherungsunternehmen sicher aufgestellt ist.

Die Krisensicherheit eines Unternehmens kann zum Beispiel anhand von Bilanzkennzahlen bewertet werden. Ein aktuelles Rating – der traditionsreiche MAP-Report mit der stolzen Nummer 926 – möchte hierbei helfen. Wie schon in vorigen Ratings werden zwölf Bilanzkennzahlen analysiert:

  • Die Solvabilitätsquote gemäß Paragraf 40 Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) gibt an, wie gut Versicherer eine simulierte 200-Jahres-Krise überstehen.
  • Die Sicherheitsmittelquote setzt Mittel zum Ausgleich von Verlusten (Eigenkapital, Schlussüberschussanteilfonds, freie Rückstellung für Beitragsrückerstattungen) sowie den Bestand der Zinszusatzreserve ins Verhältnis zur Deckungsrückstellung.
  • Die Gesamtreservequote gibt die Summe der Bewertungsreserven, der freien RfB und des Schlussüberschussanteilfonds in Prozent des Kapitalanlagen-Bestands zum Jahresende an (jedoch ohne Kapitalanlagen der fondsgebundenen Lebensversicherung).
  • Die Ertragsquote gibt die Summe sämtlicher Erträge gemäß Mindestzuführungsverordnung zuzüglich freier RfB und hälftiger Bewertungsreserven an. Die Summe wird ins Verhältnis zu den Deckungsrückstellungen gesetzt.
  • Weitere bewertete Kennzahlen sind die Rechnungszinsbelastung, die Rechnungszinsanforderungsquote (Verhältnis der bestehenden Rechnungszinsverpflichtungen gemäß MindZV zur Deckungsrückstellung), die laufende Durchschnittsverzinsung, die Nettoverzinsung, die Verwaltungskosten- und Abschlusskostenquote, die RfB-Zuführung sowie die Stornoquote.

Alle Kennzahlen fließen mit Mittelwerten für die Jahre 2017 bis 2021 in die Bewertung ein. Je Kennzahl werden Punkte verteilt, diese sind unterschiedlich gewichtet:

  • Für die Solvabilität gibt es 80 Punkte.
  • Für Gesamtreserve, Sicherheitsmittel und Ertragsquote sowie für Verwaltungs- und Abschlusskostenquote gibt es je 40 Punkte.
  • Für die laufende Durchschnittsverzinsung gibt es 30 Punkte.
  • Für Rechnungszinsbelastung, Rechnungsanforderung, RfB-Zuführung und Storno gibt es je 20 Punkte.
  • Für die Nettoverzinsung gibt es 10 Punkte.

Insgesamt konnten Versicherer für ihre Bilanzen also maximal 400 Punkte erreichen. Wer mindestens 85 Prozent schaffte, erhielt die Bestnote „hervorragend“. Von 75 bis 84 Prozent gab es die zweitbeste Note „sehr gut“, von 65 bis 74 Prozent ein „gut“. Zwischen 55 und 64 Punkte gab es noch ein „befriedigend“; wer allerdings weniger als 55 Punkte erhielt, musste sich ein „ausreichend“ bescheinigen lassen.

Die aktuelle Bildstrecke stellt die besten Versicherer des Ratings vor – die Rating-Sieger. Der zugrunde liegende MAP-Report mit der Nummer 926 kann kostenpflichtig bei den Experten von Franke und Bornberg bestellt werden.

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