Sandra Reichert: Unser Anspruch ist schon jetzt, eine Autoversicherung zu bieten, die klar, verständlich und fair ist. Auf adac.de können Autofahrer innerhalb von zwei Minuten ihren Versicherungsbeitrag berechnen und ruckzuck abschließen. Aber es geht nicht nur um Schnelligkeit, sondern auch um Verlässlichkeit, wenn es zum Schadenfall kommt. Egal, für welche Produktlinie sich unsere Kunden entscheiden, sie können sich darauf verlassen, dass bereits die Grunddeckung automatisch die wichtigsten Leistungen enthält.

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Die Politik will den Trend hin zu Elektroautos und Hybriden forcieren. Müssen diese Autos „anders“ versichert werden als Autos mit Verbrennungsmotoren? Lassen sich Unterschiede in der Art und Häufigkeit von Schadensfällen erkennen?

Bei Haftpflichtfragen gibt es keinen Unterschied zu Autos mit Verbrennungsmotor. Bei Elektrofahrzeugen sind die Leistungen der Kaskoversicherung wichtig. Die Schäden sind im Durchschnitt höher als bei herkömmlichen Autos. Die verwendeten Hochvolt-Batterien können zwischen 5000 und 25.000 Euro kosten. Deshalb sollten Schäden an den Akkus auch gut abgesichert sein. Das gilt für Unfallschäden, aber auch für indirekte Folgeschäden durch Kurzschlüsse, Überspannung, Tierbisse oder Lade- und Bedienfehler.

Das Brandrisiko ist bei Autos mit Elektroantrieb grundsätzlich nicht höher als bei Fahrzeugen mit herkömmlichem Antrieb. Geht eine Batterie – etwa nach einem besonders schweren Unfall - doch mal in Flammen auf, dauert das Löschen jedoch länger, ist aufwendiger und teurer. Bei alltäglichen Unfällen wird die Batterie allerdings meistens gar nicht beschädigt. Der Reparaturumfang ist dann vergleichbar wie bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor.

Ein weiterer Trend: Carsharing. Allein zwischen April und Juli 2020 nahm die Nutzung um 45 Prozent zu, wenn auch corona-bedingt. Bietet die ADAC Autoversicherung AG auch hierfür Lösungen? Was sind hierbei die Herausforderungen?

Natürlich beobachten wir, wie sich Mobilität entwickelt und welche Trends sich verstetigen. Dass wir Versicherungskompetenz und Mobilitätskompetenz in besonderer Weise verbinden können, ist sicherlich ein Vorteil. Aktuell konzentrieren wir uns aber auf unser Kerngeschäft und unseren Anspruch, den Mitgliedern des ADAC und allen Autofahrern eine einfache und faire Autoversicherung anzubieten.

Noch immer sind in der Versicherungsbranche kaum Vorständinnen aktiv. Laut einer Studie des IAB werden in der Finanz- und Versicherungsbranche nur 16 Prozent der Vorstandsposten von Frauen gehalten. Das ist selbst im Vergleich mit anderen Branchen unterdurchschnittlich. Was sind aus Ihrer Sicht die Ursachen hierfür?

Es gibt insgesamt in vielen Bereichen und Branchen noch zu wenig Frauen im Management – nicht nur in den Vorständen, sondern auch in den Ebenen darunter. Wenn Unternehmen das Thema breiter angehen und mehr Frauen Führungspositionen übernehmen, eröffnen sich auch mehr Perspektiven für die oberen Etagen. Und das Potenzial für Vorstandsbesetzungen wird größer und weiblicher.


 …und was kann bzw. muss getan werden, um Frauen in dieser Hinsicht besser zu fördern?

Vor allem muss die Einstellung stimmen und Vielfalt als Bereicherung verstanden werden. Das geht über das Thema Mann und Frau weit hinaus. Im Arbeitsalltag gilt es besonders, die Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf zu verbessern. Wir wissen inzwischen, dass mobiles Arbeiten zu flexiblen Zeiten gut funktionieren kann – auch wenn in der Corona-Krise manches schwierig war. Die Möglichkeit zu mehr Flexibilität sollten wir bewahren. Und: Was immer hilft, ist voneinander lernen. Das gilt auch für Frauen in Führungspositionen. Der Erfahrungsaustausch untereinander, auch über Führungsebenen hinweg, ist für die Einzelne bereichernd und für jedes Unternehmen ein Gewinn.

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Die Fragen stellte Mirko Wenig

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