Eine Folge des veralteten Provisionssystems sei, so argumentierte der 47jährige weiter, dass die Altersvorsorge-Produkte der Versicherer deutlich zu hohe Kosten haben - zum Nachteil des Kunden. Das versuchte der Ökonom unter anderem an Studien aus dem Hause Assekurata aufzuzeigen, auch wenn in der anschließenden Diskussion teils Unklarheit über die genannten Daten herrschte.

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Die Fakten: Insgesamt etwas mehr als acht Prozent aller Prämienzahlungen in Höhe von 86,6 Milliarden Euro zwackt die Versicherungsbranche dem Kunden für den Vertrieb ab, so zeigen Branchenzahlen des GDV. Die Abschlussprovisionen machen hier den größten Teil der Gesamtkosten aus (Daten für 2017).

Inflation frisst Rendite

Derart hohe Kosten hätten noch in Zeiten funktioniert, als die Branche florierte und die Lebensversicherer ihren Kunden vier Prozent auf den Garantiezins zusagen konnten, gab Schick zu bedenken: also in der Zeit um die Jahrtausendwende, als pro Jahr 7,5 Millionen Neuverträge verkauft werden konnten. Auch, weil die Verträge trotz der hohen Vergütung noch satte Renditen versprachen. Heute machen die hohen Kosten aber die Altersvorsorge für Kunden unattraktiv. Das gelte selbst für die neuen Produkte der Lebensversicherer ohne Garantiezins, etwa Indexpolicen:

Wer mit einem Neuvertrag über 30 Jahre hinweg jeden Monat hundert Euro einzahle, könne damit im Schnitt die Geldentwertung durch Inflation kaum ausgleichen. Schlimmer: Manche Versicherer würden selbst nach dieser langen Sparzeit nur noch den Erhalt der gezahlten Beiträge zu 70 bis 80 Prozent gewährleisten.

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Das Fazit:"Lebensversicherung lohnt kaum mehr. Viele Verbraucher wollen aber vorsorgen. Dann muss auch im Alter was übrig bleiben", mahnte Schick.

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