In Deutschland sind rund 2,9 Millionen Menschen pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes. Davon werden fast drei Viertel (73 Prozent) zu Hause von ihren Angehörigen versorgt, wie die Pflegestatistik des Statistischen Bundesamtes zeigt. Die Zahlen beziehen sich auf das Jahresende 2015 – neuere Daten liegen derzeit nicht vor.

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Aufgrund der demografischen Entwicklung könnte die Zahl der Menschen, die auf fremde Hilfe angewiesen sind, zukünftig stark anwachsen. Das belegen auch aktuelle Zahlen des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS). So sei die Zahl der zusätzlichen Empfänger von Leistungen in den ersten drei Quartalen 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 220.000 gestiegen. In diesem Zeitraum hätten insgesamt 586.000 der Versicherten erstmals Leistungen erhalten. Das vermeldet die "Deutsche Presse-Agentur"

Laut der Erhebung der Krankenkassen wären die meisten der 220.000 zusätzlichen Pflegebedürftigen ohne die Anfang gestartete Pflegereform, die unter anderem auch Leistungen bei Demenz-Erkrankungen vorsieht, leer ausgegangen. Wieviele Menschen Leistungen bekommen hätten, wenn es die Reform nicht gegeben hätte, gehe indes nicht exakt aus den Zahlen hervor.

In Summe seien von Januar bis September 2017 über 1,11 Millionen Versicherte nach dem neuen Verfahren begutachtet. Im gleichen Zeitraum seien über 268.000 Versicherte nach dem alten Modell begutachtet worden, wenn sie schon vor Inkrafttreten der Reform einen Antrag gestellt hatten. Das alte Verfahren zielte vor allem auf körperliche Einschränkungen ab.

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Während bei 151.000 Versicherten keine laut MDS keine Pflegebedürftigkeit festgestellt werden konnte, bekamen rund 197.000 Versicherte den neuen Pflegegrad 1 zugesprochen. Die meisten Empfänger von Leistungen wurden mit Pflegegrad 2 eingestuft. Immerhin knapp 324.000 Versicherte erhalten nun Leistungen für diesen Pflegegrad. Weitere 241.000 Personen haben nun den Pflegegrad 3. Rund 139.000 Pflegebedürftige bekamen den Grad 4 und knapp 62.000 Grad 5 zugesprochen.

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