Spendenquote: noch Luft nach oben

Für den ESG-Report 2023 wurde erstmals die Spendenquote der Versicherer untersucht. Die gute Nachricht zuerst: Fast alle befragten Unternehmen spenden für einen guten Zweck. Doch um welche Beträge geht es? „Wer wirtschaftlich erfolgreich ist, ist auch verpflichtet, etwas für die Schwachen und Schwächsten zu tun, damit die Gesellschaft funktioniert. Versicherer berichten oft und gern über ihr soziales und ökologisches Engagement. Aber de facto bleiben sie hinter ihren Möglichkeiten zurück und nutzen für Spenden bestenfalls die Portokasse“, weiß Michael Franke. Die höchste Spendenquote beträgt gerade mal 0,001 Prozent der Beitragseinnahmen. 50 Prozent der Versicherer spenden von 1 Million Euro Beitrag ganze 68 Cent oder weniger. Sechs Versicherer haben keine Angaben zur Spendenhöhe oder zu Beitragseinnahmen gemacht.

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Franke und Bornberg

Weniger Ressourcen-Verbrauch in den Unternehmen

Insgesamt 13 Versicherer haben sich bei allen drei Umfragen zum ESG-Report beteiligt: AXA, Barmenia, Debeka, die Bayerische, ERGO, Generali, HUK-Coburg, Signal Iduna, Swiss Life, Talanx, Volkswohl Bund, W&W und Zurich. In Summe konnten diese Teilnehmer ihren Ressourcen-Verbrauch in den letzten drei Jahren kontinuierlich senken. Sieben von neun Versicherern, für die Daten zum Wasserverbrauch vorliegen, haben diesen reduziert. Im Durchschnitt beträgt der Wasserverbrauch nur noch 6,97 m3 pro Vollzeitäquivalent (VZÄ) gegenüber 11,09 m3 im ersten Berichtsjahr. Der Vollzeitäquivalent bildet stark vereinfacht die Vollzeit-Arbeitswoche eines Arbeitnehmers ab.

Ähnlich positiv verläuft die Entwicklung beim Strom. Im Mittel schrumpfte der Verbrauch von 3.223,23 kWh pro VZÄ im Jahr 2019 über 2.736,54 kWh im Jahr 2020 auf 2.492,22 kWh pro VZÄ.

Zudem wurde die Anlagepolitik bei den langjährigen Teilnehmern in den letzten drei Jahren nachgeschärft. Von rechnerisch 6,1 Ausschlüssen bei der Geldanlage im ersten Report stieg die Zahl auf 10,7 Ausschlüsse je Unternehmen. Den größten Anstieg gab es bei Verstößen gegen Arbeitnehmerrechte und Menschenrechte sowie bei Investitionen in Öl und Kohle. „Renditen auf Kosten von Menschen und Umwelt sind heute nicht mehr zeitgemäß“, kommentiert Michael Franke den Trend.

Greenwashing-Gefahr: Es fehlt in der Berichterstattung an Standards

Die Studienautoren haben die Nachhaltigkeitsberichte und nichtfinanziellen Berichte von 22 Versicherern mit den selbst erhobenen Daten abgeglichen. Wie in den Vorjahren zeigt sich: Nicht alle Versicherer legen ihre Verbräuche und Emissionen vollständig offen. "Da die Unternehmen ihre Berichte relativ frei gestalten können, ist Greenwashing eine reale Gefahr", heißt es hierzu im Pressetext. Zudem fehle es an einheitlichen Bezugsgrößen, wodurch ein Vergleich der einzelnen Versicherer erschwert werde. Die folgende Tabelle zeigt unterschiedliche Angaben zu Verbräuchen und Emissionen:

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Nachhaltige Versicherer: Vier sind ausgezeichnet

Parallel zum ESG-Report hat Franke und Bornberg in den zurückliegenden drei Jahren ein Verfahren entwickelt, das die Nachhaltigkeit von Versicherungsunternehmen bewertet – das ESG-Unternehmensrating. Grundlagen sind auch hier eine detaillierte Erhebung sowie weitere eigene Recherchen. Die folgenden Unternehmen wurden bereits bewertet. Diese sind die Barmenia, Nürnberger, Generali und Zurich.

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mit Pressematerial Franke und Bornberg
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