“New Work ist immer neu und immer alt.”, mit diesen Worten beginnt Stefan Schmid sein Gespräch mit Podcast-Gastgeber Jonas Piela. Tatsächlich stammt das Konzept des New Work aus den 70er Jahren und hat durch Corona einen Aufschwung erhalten. Wie sich die Arbeitsweise in Versicherungsunternehmen durch Corona verändern wird, rund um diese Frage dreht sich das White Paper “New Work – Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit”, das InsurLab Germany vor wenigen Monaten publizierte.

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Die drei wesentlichen Bausteine von New Work sieht Schmid in “Bricks, Bytes und Behavior”. Bei den Bricks handele es sich um die Arbeitsflächen und Räume, in denen sich Mitarbeiter aufhalten. Er beschreibt die Tendenz vieler Unternehmen auf mehr Open Spaces zu setzen. Die Bytes würden sich auf die Technik beziehen. Wie sind Konferenzräume ausgestattet? Welche Kameras, Soundsysteme usw. werden verwendet? Mit Behavior sei das Verhalten in hybriden Settings gemeint. Auch das habe sich seit und durch Corona entscheidend verändert. Wo vor wenigen Jahren Home Office für viele noch ein Fremdbegriff war, so dominiere es heute große Teile der Arbeitswelt. Viele dieser Veränderungen seien tiefgreifender Natur und würden auch Post-Covid bleiben.

Die sich verändernden Bedingungen der Arbeitsumgebung machten sich nicht nur bei den Mitarbeitern bemerkbar, sondern stellten auch Führungskräfte vor neue Herausforderungen. Manche Mitarbeiter seien häufig, andere so gut wie gar nicht mehr an ihrem physischen Arbeitsplatz anwesend. Während es früher möglich war seinem Bauchgefühl beim “durch die Flure laufen” zu vertrauen, wie es Schmid formuliert, müsse die Performance heute auf andere Art und Weise ermittelt werden. Wie so oft sei also der Mindset Change das Schwierigste.

Während viele Start-ups bei diesen Entwicklungen deutlich weiter seien, - eine komplett virtuelle Arbeitsumgebung ist hier keine Seltenheit - als die restliche Branche, würden sich vor allem Mittelständler schwertun. New Work sei aber ohnehin ein kontinuierlicher Prozess, wie Schmid betont. Und klare Benchmarks dafür, wo man steht, würden ebenfalls kaum existieren. Deshalb sollten Unternehmen auch über den Tellerrand schauen und gegebenenfalls einen Vergleich mit Wettbewerbern zulassen. Darüber hinaus sollten Versicherer sich stets fragen: Funktionieren die Veränderungen für die Mitarbeiter? Wie steht es um das Business Modell?

Fazit:

Durch Corona wurden viele digitalen Transformationsprozesse erzwungen. Das macht das Konzept von New Work aber nicht obsolet. Da Versicherer aktuell sehr profitabel sind, wie auch Schmid im Gespräch anmerkt, fallen Innovationen in dieser Branche häufig schwerer als anderswo. Ein schleichendes Zurückfallen hinter der Konkurrenz kann die Folge sein. Daher sollte dem Thema die nötige Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Über den Podcast:

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Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche zur digitalen Transformation mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter https://pielaco.com/podcast.

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