Im April hatte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) aktuelle Zahlen zu den Ursachen für eine Berufsunfähigkeit veröffentlicht und einen langfristigen Trend bestätigt. Denn das Aus im Beruf ist längst nicht mehr hauptsächlich auf schwere körperliche Arbeiten zurückzuführen, sondern auf psychische Krankheiten. Drei von zehn Leistungsfällen (29 Prozent) seien auf psychische Erkrankungen zurückzuführen.

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Zu einem noch deutlicherem Ergebnis ist das Analysehaus Morgen & Morgen gekommen: Für 32,66 Prozent aller Versicherten waren hier Nervenerkrankungen die Ursache für eine Berufsunfähigkeit. Im Vergleich machten sie vor zehn Jahren nur 20 Prozent der Fälle aus.

Hälfte der BU-Fälle durch Nervenkrankheiten und Schädigung des Bewegungsapparates

Auch die aktuellen BU-Statistiken aus dem Franke & Bornberg belegen, dass psychische Störungen unverändert der wichtigste Grund sind, weshalb Menschen ihren Beruf aufgeben müssen. Dazu hatte das Unternehmen aus Hannover stichprobenartig Leistungsfälle von fünf großen Versicherern ausgewertet. Zwar können die Zahlen nicht eins zu eins auf die gesamte Branche übertragen werden. Schließlich hängt die Zusammensetzung eines Versicherer-Bestandes zum Beispiel auch von der Zielgruppe und der Annahmepolitik ab.

Dennoch zeigen die Zahlen einen branchenweiten Trend: Im Ergebnis waren psychische Krankheiten und Verhaltensstörungen Leistungsauslöser Nummer eins. Für 26,64 Prozent aller Versicherten waren Nervenerkrankungen die Ursache für eine Berufsunfähigkeit. Das geht aus einer aktuellen Pressemitteilung hervor.

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Zweithäufigster Grund für das Aus im Beruf sind laut der Studie Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems – also von Rücken, Gelenken, Muskeln oder Knochen. 23,76 Prozent der Versicherten wurden deshalb berufsunfähig. Typisch hierfür sind Osteoporose oder eine Arthritis. Auf Rang Drei der wichtigsten BU-Gründe platzieren sich die so genannten Bösartige Neubildungen (19,11 Prozent) - dazu gehören unter anderem Krebs und bösartige Geschwülste. An vierter Stelle kommen die sonstigen Erkrankungen mit 16,95 Prozent. Darauf folgen Erkrankungen des Kreislaufsystems (7,23 Prozent) und Unfälle (6,31 Prozent). Wobei die Datenlage für Unfälle als unsicher eingestuft wurde. Hier gäbe es nicht immer eine eindeutige Abgrenzung zu Krankheiten, die aus einem Unfall resultierten.

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