Wie nutzen Versicherungsmakler Online- und Social Media Marketing und was ist hier der aktuelle Stand? Zur Beantwortung dieser Frage startete Policen Direkt mit meiner Unterstützung jüngst eine Umfrage. Hierbei kam es zu einem Füllhorn von Erkenntnissen, welche es meines Wissens nach in dem Umfang bisher noch nicht gibt.

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Marko Petersohn

Marko Petersohn

Das As im Ärmel der Versicherungsbranche, wenn es um die Kommunikation in der neuen Medienrealität geht. MarKo Petersohn hat mehr als 20 Jahre Erfahrung im Onlinemarketing und ist seit 2010 ausschließlich für die Assekuranz aktiv. Er hilft Gesellschaften und Vermittlern, sich zukunftssicher aufzustellen. Er berät sie beim Thema „digitaler Kommunikation“ und schult die dafür notwendigen Kompetenzen.
Außerdem ist er Gründer der Onlinemarketing Gesellschaft für Versicherungsvermittler, verleiht jährlich den renommierten OMGV Award und verantwortet das Projekt „Digitale Kommunikation, Multikanalfähigkeit und Kollaboration in der Versicherungsbranche“ im Auftrag des Bildungsministeriums NRW und des BWV Bildungsverbandes.

Einen groben ersten Einblick gibt Dr. Philipp Kanschik im ersten Teil der Auswertung hierzu. Er zeigt, wie Versicherungsmakler im Social Web aktiv sind, welche Inhalte sie mit welchem Publikumserfolg veröffentlichen.

In diesem zweiten Teil fokussiere ich mich auf das Thema Online-Werbung. Wir klären die Fragen, wie viele Versicherungsmakler sie schon einsetzen, auf welchen Plattformen, mit welchem Budget und mit welchem vertrieblichen Erfolg.

60% schalten keine Onlinewerbung

Seit ich mit As im Ärmel Versicherungen, Vermittler und Makler berate, also seit 2012, staune ich darüber, welch zwiespältiges Verhältnis die Versicherungsbranche zu Werbung hat. Mir ist kein Makler oder Vermittler bekannt, der nicht in irgendeiner Art und Weise offline wirbt. Das Spektrum reicht hier von Flyern, über Plakate und Veranstaltungen, bis hin zu Werbeanzeigen im Lokalblatt oder Trikotwerbung beim örtlichen Fußballverein. All das ist völlig normal und seit Jahren oder Jahrzehnten gelebte Praxis. Denn jedem ist das Henry Ford zugeschriebene Zitat bekannt: Wer nicht wirbt, der stirbt.

Online sieht es hingegen komplett anders aus und das bestätigt auch die aktuelle Erhebung. Obwohl man, im Gegensatz zu klassischen Werbemaßnahmen, den Erfolg von Onlinemaßnahmen exakt messen kann, überwiegt in der Versicherungsbranche die Skepsis. Deswegen überrascht es mich auch nicht, dass in der Policen Direkt-Umfrage 60% der Makler angaben, keine Onlinewerbung zu betreiben. Erst 40% der Makler nutzen die Möglichkeiten der neuen Werbeformen, worunter Werbung und auch gesponserte Social-Media-Beiträge fallen.

So setzen 31% der befragten Makler auf Facebook und 13% auf Instagram. Klassische Onlinewerbung in Form von Google Ads betreiben aktuell nur 10% der Makler. Hinzu kommen 5%, die Werbebanner auf unternehmensfremden Seiten schalten. Außerdem verwenden 3% ihr Werbebudget auf Xing und 2% bereits auf LinkedIn. Online-Werbung bei Versicherungsmaklern ist damit fast gleichbedeutend mit Social Media-Advertising.

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An dieser Stelle muss ich einmal darauf hinweisen, dass es sich bei unserer Befragung der Makler, um eine Onlinebefragung handelte, auf die hauptsächlich in sozialen Medien hingewiesen wurde. Onlinewerbung bei Versicherungsmaklern insgesamt dürfte damit tatsächlich noch weitaus geringer verbreitet sein. Mit Onlinemaßnahmen steht die Branche also gerade erst am Anfang - Versicherungsmakler haben hier noch riesiges, ungenutztes Potenzial zu erschließen.

Messbare Erfolge mit gezielten Investitionen

Dies unterstreichen auch die Befunde zum Budget, das Makler monatlich für ihre Onlinemaßnahmen verwenden. Denn 84% planen hierfür weniger als 100 Euro pro Monat ein. 7% verwenden monatlich zwischen 100 und 500 Euro, 2% zwischen 500 und 1.000 und 4% mehr als 1.000 Euro für ihr Onlinemarketing.

Wie Sie sehen, setzen 6% der Makler mehr als 500 Euro für ihre Onlinemaßnahmen ein. Dies ist besonders bemerkenswert, da die Frage „Wieviel Kunden haben Sie in den letzten 12 Monaten via Social Media gewonnen?“ von 8% der Makler mit „mehr als 50“ beantwortet wurde. Es ist keine gewagte These zu behaupten, dass die 6% der Makler mit hohem Onlinebudget zu den 8% der Makler mit großem Onlineerfolg gehören.

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Wobei dies nicht bedeutet, dass man online einfach nur viel Geld in die Hand nehmen muss, um Erfolg zu haben. Das wäre ein Trugschluss. Denn es gibt unzählige Beispiele, bei denen mit Onlinewerbung viel Geld verbrannt wurde, aber ebenso gibt es die Beispiele, wo mit geringen Budgets sensationelle Erfolge erzielt wurden. Allerdings zeigt die Realität, dass Makler und Vermittler, die erkannt haben, dass Online-Werbung funktioniert und vor allem wie Onlinewerbung funktioniert, sich zunehmend darauf fokussieren und höhere Budgets dafür einplanen. Denn nirgendwo ist für Versicherungsmakler der Return on Invest größer und besser skalierbar als mit Online-Werbung.

Was alle erfolgreichen Makler dabei eint ist, dass sie neben Geld auch viel Zeit und Arbeit investieren. Denn Online-Werbung ist keine einfache Slotmaschine, in die man oben Münzen reinwirft, um unten Kunden rauszubekommen. Man muss Werbemaßnahmen, besonders auf Social-Media-Plattformen, beständig testen, verbessern und immer wieder neugestalten. Wer das macht und dabei stets die Antworten auf die fünf Basisfragen der Online-Werbung im Hinterkopf behält, hat den besten Weg gefunden, um kontinuierlich Neukunden zu generieren. Und quasi als positiven Kollateralschaden bekommen Sie hiermit Klarheit zum Geschäftsmodell.

Sie fragen sich, welches die fünf Basisfragen für erfolgreiche Online-Werbung sind?

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  1. Welche Ziele wollen Sie mit der Werbung erreichen?

    Wollen Sie Kundentermine generieren, Leads einsammeln oder neue Mitarbeiter gewinnen? Sie müssen wissen, was Sie mit ihrer Werbung erreichen wollen. Denn erst dann können Sie eine entsprechende Werbestrategie entwickeln und vor allem können Sie nur so den Erfolg Ihrer Werbemaßnahme messen. Ohne ein Ziel, gibt es keinen Erfolg.
  2. Welche Zielgruppe wollen Sie erreichen? 

    Wenn Sie wissen, was Sie mit der Werbung erreichen wollen, müssen Sie die Frage beantworten, bei wem Sie dies erreichen wollen. Welche Zielgruppe soll auf Ihre Werbeanzeigen reagieren? Lebt sie in einer bestimmten Region? Befindet sie sich in einer bestimmten Lebensphase, sind es junge Eltern, Azubis oder Akademiker im Berufseinstieg? Ist Ihre Zielgruppe in einem bestimmten Alter oder befindet sie sich in einer bestimmten beruflichen Situation als Selbstständige, Beamte oder Start-up-Gründer?
  3. Auf welchen Plattformen finden Sie Ihre Zielgruppe?

    Wenn Sie wissen, was Sie wollen und wen Sie ansprechen, dann wissen Sie auch, auf welcher Plattform Sie Werbung schalten müssen. Und damit wissen Sie auch, welche Werbeformate Sie entwickeln müssen. Sind Ihre potenziellen Kunden auf Instagram, dann bieten sich Story-Ads an. Sind sie dagegen auf YouTube, sollten Sie entsprechende Pre-Roll-Ads - das ist die Werbung, die vor den eigentlichen Videos läuft – entwickeln.
  4. Welchen Werbeinhalt bevorzugt Ihre Zielgruppe?
    Erst wenn Sie die ersten drei Fragen beantwortet haben, kommt die Frage nach dem Inhalt. Welche Geschichte wollen Sie erzählen und in welcher Art und Weise?
    Wollen Sie mit einer witzigen Story überzeugen, wollen Sie ihre Expertise als Makler hervorheben oder auf ein ganz konkretes Problem oder Produkt hinweisen?
  5. Wie messen Sie den Erfolg Ihrer Werbung?
    Last but not least müssen Sie am Ende KPIs (Key-Performance-Indicator) bzw. Erfolgskennzahlen definieren, anhand derer Sie über Erfolg oder Misserfolg der Werbemaßnahmen entscheiden. Eine Werbekampagne kann völlig unterschiedlich bewertet werden, je nachdem Sie den Erfolg an generierten E-Mailadressen, an Kundenterminen oder einfach nur der Zahl Seitenbesucher festmachen. Alles das und viel mehr ist möglich. Sie müssen nur wissen was Sie wollen.

Wenn Sie die Antworten auf diese fünf Fragen haben, können Sie mit der Gestaltung und Schaltung von Werbeanzeigen beginnen. Der Erfolg ist nun nur noch eine Frage des kontinuierlichen A/B-Testings. Wenn Sie Hilfe dabei benötigen, dann denken Sie immer daran, Sie haben ein As im Ärmel.

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