In den Jahren von 2002 bis 2017 haben extreme Regenfälle einen Schaden von 6,7 Milliarden Euro verursacht. Insgesamt waren 1,3 Millionen Gebäude betroffen, so berichtet aktuell der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) auf seiner Webseite. Die Daten stammen aus einem gemeinsamen Forschungsprojekt der Versicherer mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD). Neben versicherten Schadenskosten wurden auch nicht versicherte eingerechnet.

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Beim Blick auf die Bundesländer war am häufigsten Sachsen betroffen: Stolze 133 von 1.000 Gebäuden erlitten im untersuchten Zeitraum einen Schaden durch schwere Regenfälle. Auch in Berlin (131 Betroffene je 1.000 Gebäude) und Bayern (88 je 1.000) haben heftige Niederschläge sehr oft für vollgelaufene Keller, durchnässte Wände oder Schäden am Fundament gesorgt, so teilt der GDV in einem Pressetext mit (siehe Karte).

* Schaden aller Wohngebäude inkl. nicht versicherter Schäden, **Dauerstufe 1h bis 9hgdv.de

"Bislang schlichtweg Glück gehabt"

Zwar zeigen sich regional große Unterschiede: allerdings lassen Gebiete und Landkreise mit weniger Vorfällen nicht auf eine geringere Bedrohung schließen, wie DWD-Wetterexperte Andreas Becker erklärt. „Unsere Untersuchung zeigt, dass jeder Ort in Deutschland quasi gleich stark von solch gefährlichen Regenmengen bedroht ist“, sagt Becker. „Gegenden, die im Untersuchungszeitraum nur wenige Schäden durch Starkregen erlebten, haben bislang schlicht Glück gehabt.“

Im Gegensatz zu Dauerregen, der mehr als zwölf Stunden anhalte, gebe es bei kurzen und heftigen Regengüssen (bis zu neun Stunden) eine gleichmäßige Verteilung über Deutschland, warnt der Experte. Das gemeinsame Forschungsprojekt habe nun gezeigt, dass gerade diese kurzen Regenfälle mit besonders schweren Schäden einhergehen würden.

Aktuell haben erst etwas mehr als vier von zehn Hausbesitzern (43 Prozent) eine Elementarschadenversicherung, die vor Starkregen schützt, warnt GDV-Naturgefahrenexperte Oliver Nauner. „So gut wie jedes Haus ist gegen Sturm und Hagel abgesichert, doch den Schutz gegen extreme Regenfälle haben viele Hausbesitzer bislang vernachlässigt“, sagt Nauner.

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Auch Starkregen könne jedoch ein Haus bis zur Unbewohnbarkeit zerstören. Auf Bund und Länder ist jedoch kein Verlass mehr, wenn Niederschlag das Haus beschädigte: Die Ministerpräsidenten der Bundesländer haben sich im Juni 2017 darauf verständigt, dass nur noch Anrecht auf staatliche Hilfe hat, wer sich vergeblich um bezahlbaren Schutz für sein Haus bemühte. Hier setzt die Politik auf Eigenverantwortung: Mehrere Bundesländer haben entsprechende Informationskampagnen gestartet. Ein solcher Nachweis lässt sich am ehesten mit dem Beratungsprotokoll eines Versicherungsfachmanns erbringen.

mit Pressematerial GDV

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