Rund 9,78 Millionen Risikolebens-Policen hielt die Branche zum Jahresende 2018. Der Anteil der Verträge am Gesamtbestand dee Leben-Versicherer beziffert sich auf 11,8 Prozent. Gegenüber 2017 konnte die Branche im abgelaufenen Geschäftsjahr um 203.809 Verträge wachsen – auch in dieser Produktart ein Plus.

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Branchenprimus nach RLV-Verträgen ist die Targo, die in 2018 insgesamt 1.377.230 Verträge hält und sich über einen Zuwachs von 7,26 Prozent freut. Rang zwei der Branche nimmt die Cosmos ein mit 837.583 Verträgen. In 2017 hielt man noch 862.438 Verträge, die Cosmos musste also einen Schwund im Bestand hinnehmen. Rang drei ist auch bei der Risikolebensversicherung der R+V vorbehalten mit einem Bestand von 776.059 Verträgen in 2018 – gegenüber dem Vorjahr ein Verlust von 1,37 Prozent.

Äpfel mit Birnen? RLV-Produkte unterscheiden sich stark

Dass jedoch solche Bestandswerte für Sparten und Produkt-Kategorien auch ihre Tücken haben, veranschaulicht Map-Report- Chefredakteur Reinhard Klages anhand der Gegenüberstellung durchschnittlicher Werte der Targo gegenüber den Durchschnittswerten der Cosmos. Denn mit 18,30 Euro weist die Targo den bei weitem niedrigsten durchschnittlich laufenden Beitrag für ein Jahr aus. Dem steht auch die geringste durchschnittliche Versicherungssumme je Vertrag gegenüber – nur 8.260 Euro.

Bei der Cosmos hingegen komme auf einen laufenden Beitrag von durchschnittlich 799,00 Euro eine Versicherungssumme von im Schnitt 114.343 Euro. Dieser Unterschied bei Preis und Leistung zeigt laut dem Experten: Es handle sich um „recht unterschiedliche Produkte“, die „unter der selben Versicherungsart zu verbuchen sind“.

„Sonstige Lebensversicherungen“: Bedeutungsgewinn durch Neue Klassik

Da in Zeiten niedriger Zinsen Produkte mit Zinsgarantien – so genannte „Klassische Produkte“ – als schwere Last gelten, schwenken Lebensversicherer auf Produkte der so genannten „Neuen Klassik“ um. Zwar verheißt man, dass diese Produkte dem Sicherheitsbedürfnis der Kunden entgegenkommen. Zugleich aber sprechen die Lebensversicherer keine garantierte Verzinsung mehr aus und locken stattdessen mit Renditechancen an den Finanzmärkten aufgrund hoher Flexibilität. Oft ist nur der Erhalt der eingezahlten Beiträge garantiert.

Noch mehr als für die Risikolebensversicherung gilt für jene unter „sonstige Lebensversicherungen“ gesammelten Lebensversicherungen: Ganz verschiedenartige Produkte zählen zu dieser Neuen Klassik. Als Beispiel genannt seien zum Beispiel Fondspolicen oder jene zwar vom Namen her ähnlich klingenden, aber wesentlich anders am Finanzmarkt partizipierenden Indexpolicen. Denn „Fondspolicen“ kombinieren eine private Rentenversicherung mit einem Fondssparplan. Indexpolicen hingegen nutzen Überschüsse aus der Anlage im Sicherungsvermögen, um Kunden durch komplizierte Hebelgeschäfte an einen Börsenindex partizipieren zu lassen (der Versicherungsbote berichtete). Trotz ihrer Verschiedenheit werden diese Produkte in den Geschäftsberichten der Versicherer unter dem Sammelbegriff der „sonstigen Lebensversicherungen“ zusammengefasst.

Die steigende Bedeutung spiegelt sich auch in Zahlen aus dem aktuellen Map-Report: Mit einem Plus von 318.274 Policen auf insgesamt rund 15 Mio. Verträge gewinnen „sonstige Lebensversicherungen“ weiter an Bedeutung. Denn in 2017 lag der Anteil dieser Produktkategorie am Gesamtbestand der Versicherer bei noch 17,6 Prozent und stieg nun in 2018 auf 18,2 Prozent. Marktführer bzw. größter Anbieter in diesem Segment ist die AachenMünchener (und zukünftige Generali Deutschland Lebensversicherung) mit 3.149.654 Verträgen in 2018. Der Anteil des Bestands der AachenMünchener am Gesamtbestand der Branche beträgt rund 21 Prozent, gegenüber dem Vorjahr gab es ein Plus bei den Verträgen um 3,01 Prozent zu verzeichnen. Auf Rang zwei dieser Sammel-Sparte befindet sich die Zurich mit 1.550.003 Verträgen in 2018, auf Rang drei die HDI mit 894.731 Verträgen in 2018. Rang vier stellt die Allianz mit insgesamt 859.772 Verträgen.

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Hintergrund: Seit 1990 schon wird jedes Jahr die Bilanzanalyse Deutscher Lebensversicherer des Map-Report veröffentlicht. Der aktuelle Report mit Nummer 911 jenes Rating-Pioniers, der seit Jahresbeginn im Hause Franke und Bornberg erstellt wird, kann auf der Webseite des Unternehmens bestellt werden.

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