Für Kassenpatienten könnte die Krankenversicherung in den kommenden Jahren deutlich teurer werden. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters steigen die Zusatzbeiträge bis zum Jahr 2019 auf 1,4 bis 1,8 Prozent des Bruttolohns. Dies legen Schätzungen des GDV-Spitzenverbandes (GKV) nahe, wie Chefin Doris Pfeiffer am Mittwoch berichtet.

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Zusatzbeiträge werden durch wachsende Kosten notwendig

Damit würden sich die Zusatzbeiträge nahezu verdoppeln, denn aktuell zahlen 60 Prozent aller gesetzlich Versicherten einen Zuschlag von 0,9 Prozent. Auch die Gesundheitsreform der Bundesregierung wäre ad absurdum geführt, war die schwarz-rote Koalition doch angetreten, die gesetzlich Versicherten zu entlasten. Zwar senkte sie den Beitragssatz auf 14,6 Prozent des Bruttolohns. Aber Kostensteigerungen im Gesundheitssystem müssen seither die Beschäftigten über den Zusatzbeitrag allein zahlen – der Kostenanteil der Arbeitgeber wurde gedeckelt.

Schon 2016 soll der Zusatzbeitrag bei 1,1 bis 1,2 Prozent liegen, prognostiziert der GKV-Verband. Als Grund werden steigende Ausgaben der Kassen etwa für Arzneimittel, Ärzte und Kliniken genannt. Darüber hinaus würden weitere Reformen der Koalition Mehrkosten erzeugen, etwa der Umbau der ambulanten Versorgung sowie das Gesetz zur Stärkung der Prävention und zum Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung. So sollen etwa Ärzte mit finanziellen Anreizen in versorgungsschwache Regionen gelockt werden.

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Pfeiffer sagte, je nach Rücklage müssten nicht alle Kassen im nächsten Jahr die Beiträge heraufsetzen. Sie gehe aber davon aus, dass es sich um eine „breitere Bewegung“ handeln werde. Den Zusatzbeitrag erheben alle Kassen, denen die Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds nicht ausreichen.

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