Nach 2010 und 2011 befragte das Forsa-Institut auch dieses Jahr wieder im Auftrag der DAK-Gesundheit bundesweit 3.000 Männer und Frauen, vor welcher Krankheit sie sich am meisten fürchten. Und siehe da: Die Angst vor schweren körperlichen und seelischen Leiden ist im Vergleich zu den Vorjahren deutlich gesunken. Zwar ist immer noch die Furcht vor einem bösartigen Tumor der Spitzenreiter auf der Ängste-Hitliste mit rund 68 Prozent Zustimmung, verlor aber im Vergleich zum Vorjahr 7 Prozent. Auch die Sorge vor einer psychischen Erkrankung wie einer Depression nahm deutlich ab – Von 36 Prozent im Vorjahr auf nun 28 Prozent. Erstmals haben nun mehr Menschen Angst vor Alzheimer und Demenz (48 Prozent) als vor einem Schlaganfall (46 Prozent).

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Doch warum gingen insgesamt die Ängste vor schweren Krankheiten zurück? Dies könnte daran liegen, dass Gesundheitsthemen weniger in den Medien präsent sind. “Es scheint, als ob permanente Medienberichte über Krankheiten und Gesundheitsrisiken auch die Ängste der Menschen schüren“, sagt Dieter Carius, Experte der DAK-Gesundheit. Während 2011 der Reaktorunfall in Japan, der EHEC-Virus oder die Alzheimer-Erkrankung von Ex-Schalke-Manager Rudi Assauer für viele Gesundheits-Schlagzeilen gesorgt hätten, sei in diesem Jahr vor allem die Berichterstattung über die Finanzkrise dominierend. „Viele Menschen haben vermutlich jetzt andere Probleme, um sich Sorgen über Krankheiten zu machen“, erklärt Carius.

Auch wenn die DAK Gesundheit selbst keine Zahlen vorweisen kann, die belegen, dass die Angst vor etwa einer Inflation oder Altersarmut zunimmt, so stützen andere aktuelle Umfragen diese These. In dieser Woche präsentierte etwa der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) eine Studie, wonach immer mehr Menschen aus der Mittelschicht damit rechnen, von ihren Altersbezügen später nicht leben zu können (der Versicherungsbote berichtete).

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Ihren derzeitigen Gesundheitszustand schätzten 88 Prozent der Befragten -wie im Vorjahr- als gut oder sehr gut ein. Im Vergleich der Bundesländer bewerten die Menschen in Niedersachsen und Bayern mit jeweils 92 Prozent der Befragten ihren Gesundheitszustand als besonders gut. Schlusslichter sind Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt mit jeweils 84 Prozent.

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