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Moritz Heilfort: Die Daten werden in den USA gespeichert und verarbeitet. Keiner weiß genau, was damit passiert. In jedem Fall werden aber sogenannte Schattenprofile angelegt. Das merkt der Betroffene daran, dass, wenn er oder sie Clubhouse dann doch mal nutzt war mit zahlreichen Follow-Vorschlägen begrüßt wird.
Andreas Sutter: Das ist einer der Hauptkritikpunkte an der App: die Datenverarbeitung ist vollständig intransparent und vermutlich weitestgehend ungeschützt.

Wie werden meine Daten in die Staaten übertragen?

Moritz Heilfort: In dem Moment, wo ich die Nutzungsbedingungen anerkenne, werden die Daten elektronisch übertragen und gespeichert.
Andreas Sutter: Im Übrigen wird über die Datenübertragung an keiner Stelle ausreichend informiert. Auch dabei handelt es sich um einen Verstoß gegen die DSGVO.

Habe ich die Chance jemanden zur Verantwortung zu ziehen, wenn meine Daten unfreiwillig weitergeben wurde?

Moritz Heilfort: Grundsätzlich ja. Wenn man nachweisen kann, dass ohne Einverständnis Daten übertragen wurden und ein Schaden entstanden ist, kann man den Klageweg beschreiten. Ob der zum Erfolg führt kann hier nicht beantwortet werden.

Gibt es eine Möglichkeit, an Clubhouse teilzunehmen, ohne mich in die Gefahr zu begeben, fremde Daten weiterzugeben?

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Moritz Heilfort: Es gibt bisher nur eine Möglichkeit: Mittels Telefon, das über keine fremden Daten verfügt und einer entsprechend sauberen Apple ID kann man die Anmeldung durchführen. Das Gerät muss man dann aber auch sauber halten, denn Clubhouse scannt immer wieder die Kontakte, um neue Invite-Vorschläge zu unterbreiten.
Andreas Sutter: Selbst wenn ich den Weg wähle ein sozusagen „sauberes“ Smartphone zu verwenden, auf dem keine Kontaktdaten gespeichert sind, besteht denn noch immer die Gefahr, dass Daten dritter Personen ungewollt und rechtswidrig in die USA übermittelt werden. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn Gespräche dritter mit aufgezeichnet werden.

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