Altersvorsorge-Anbieter, die in international geächtete Waffen wie Streubomben investieren, in Kohlekraftwerke oder in Bergbauprojekte, für die indigene Völker entrechtet und enteignet werden - all das ist immer noch bittere Realität, wie etwa Stichproben der Stiftung Warentest oder Nichtregierungs-Organisationen wie Urgewald zeigen. Dass es auch anders ginge, legt nun eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Start-ups Vantik nahe. Denn der Mehrheit der Deutschen sind Nachhaltigkeitskriterien bei der Altersvorsorge wichtig, so sagen sie zumindest.

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8.604 Bürgerinnen und Bürger hat der Meinungsforscher Civey im Mai 2020 repräsentativ befragt und eine Stichprobe von 2.533 Personen ausgewählt. Auf die Frage: „Wie wichtig wären Ihnen soziale, umweltbezogene und ethische Kriterien, wenn Sie aktuell ihre Altersvorsorge wählen würden?“, antwortete fast jeder zweite Befragte (47,5 Prozent) auf einer Skala mit „sehr wichtig“ oder „eher wichtig“. Dies war die häufigste Antwort.

Dass Nachhaltigkeits-Kriterien unwichtig sind, sagt hingegen etwa jeder Dritte (32,3 Prozent). Jeder Fünfte bewertete derartige Kriterien mit „unentschieden“ bzw. hat hierzu keine Meinung (20,2 Prozent).

"Nachhaltigkeit kein Nischenthema"

Civey / Vantik

“Die Studie zeigt ganz klar, dass Nachhaltigkeit in der Altersvorsorge definitiv kein Nischenthema mehr ist und in der Breite der Bevölkerung angekommen ist. Knapp die Hälfte der Bevölkerung findet das Thema wichtig. Das Angebot im Markt spiegelt diese Nachfrage allerdings noch nicht wieder“, sagt Til Klein, Gründer und Geschäftsführer von Vantik.

Warum aber investieren dann die Bürger nicht mehr in nachhaltige Anlagen? Um dies in Erfahrung zu bringen, fragten die Studienmacher auch nach den größten Hindernissen. Zum einen mangele es derzeit noch an der Überprüfbarkeit und Transparenz der Nachhaltigkeitskriterien, so sagten mehr als vier von zehn Verbrauchern: 44 Prozent bzw. 41 Prozent der Befragten nennen dies als größte Hemmnisse. Zum anderen bemängelten weitere 41 Prozent, dass es an passenden Angeboten fehle.

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"Die Studie zeigt, dass die große Nachfrage nach nachhaltigen Altersvorsorge-Produkten bisher noch auf ein stark begrenztes Angebot stößt. Von den Verbraucher*innen, für die Nachhaltigkeit bei der Altersvorsorge wichtig ist, bemängelt ein Großteil das fehlende Angebot", sagt Klein. Er fordert die Anbieter auf, mehr derartige Altersvorsorge-Lösungen auf den Markt zu bringen.

Frauen ist Nachhaltigkeit besonders wichtig

Beim Blick auf die Geschlechter-Präferenzen zeigt sich, dass Frauen Kriterien der Nachhaltigkeit noch höher bewerten als Männer. Immerhin 50 Prozent der Frauen halten das Thema für wichtig, bei Männern „nur“ 43 Prozent.

Etwas überraschend spielt das Alter der Befragten nur eine untergeordnete Rolle, erklärt Klein: Hier zeigen sich keine bedeutenden Unterschiede in der Bewertung der Nachhaltigkeit für die Altersvorsorge. Feststellen lässt sich jedoch ein Stadt-Land-Gefälle. Während in dicht besiedelten Ballungsgebieten 54 Prozent nachhaltige Kriterien als wichtig betrachten, sind es auf dem Land mit niedriger Bevölkerungsdichte 40 Prozent.

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Bei jenen, die auf Nachhaltigkeit achten, landet das Thema Umweltschutz mit 47 Prozent Zustimmung nur auf Rang zwei, Klimaschutz mit 46,2 Prozent gar auf Rang vier. Noch wichtiger ist den Befragten das Wahren der Menschenrechte (60 Prozent). Auch, dass die Versicherer und andere Anbieter keine Kinderarbeit fördern, ist den Befragten wichtig: 47,3 Prozent stimmten dem zu (siehe Grafik).

mit Pressematerial Vantik
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