Wie sehr auch die Weltwirtschaft kriselt, zeigen weitere Prognosen von Euler Hermes. Zwar wird für den Welthandel 2020 mit +1,7 Prozent Wachstum etwas mehr als für 2019 erwartet (+1,5 Prozent). Doch in den 44 wichtigsten Industrienationen könnten die Insolvenzen um sechs Prozent zunehmen - es wärte das vierte Negativjahr in Folge. In vier von fünf Ländern weltweit nehmen die Insolvenzen demnach zu.

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Auch die USA und Kanada verzeichnen wohl erstmals seit vielen Jahren wieder einen Anstieg der Firmenpleiten (+4 Prozent und +5 Prozent) sowohl 2019 als auch 2020.

„In vier von fünf Ländern steigen 2020 voraussichtlich die Pleitefälle an“, sagt Ron van het Hof. „2019 war der Zuwachs zwar insgesamt höher, aber dafür waren im vergangenen Jahr nur zwei von drei Länder von steigenden Insolvenzen betroffen. Das bedeutet, dass Exportrisiken praktisch überall lauern – einen 'sicheren Hafen' gibt es kaum noch.“ Ursachen seien die anhaltende Konjunkturschwäche, politische und soziale Unsicherheiten sowie Protektionismus und Handelsstreite.

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China reiche 2020 die rote Laterne nach drei Jahren an Chile weiter. Für die Südamerikaner dürften im laufenden Jahr Insolvenzen um 21 Prozent zunehmen. Nach Chile, der Slowakei (+12 Prozent) und Indien (+11 Prozent) ist China allerdings weiterhin am unteren Ende des Rankings zu finden: als eine der weltweit wichtigsten Volkswirtschaften. Im Reich der Mitte erwarten die Volkswirte für 2020 eine weitere Pleitewelle und einen Anstieg der Fallzahlen um erneut 10 Prozent, nach einem bereits massiven Anstieg um rund 20 Prozent im vergangenen Jahr. Ebenso sehr hoch sind die Insolvenzen in Singapur (+10 Prozent) und Hongkong (+9 Prozent).

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