Ohne Vorwarnung erhielten einige Insurtech-Unternehmen von der Ideal-Versicherung ein Kündigungsschreiben: „Wir werden ab dem xx.04.2016 keine Anträge und/oder Deckungsnoten mehr von Ihnen annehmen“, wurde dem Makler-Unternehmen mitgeteilt. Man wünscht dem Adressaten ein „gutes Geschäftsjahr – vielleicht arbeiten wir in einigen Jahren unter veränderten Bedingungen einmal wieder zusammen“. Das ist es alles, was in dem Schreiben der Ideal steht. Ein Insider, Manager eines betroffenen Unternehmens, bezeichnet allein die Art dieser Kommunikation gegenüber dem Versicherungsboten als „kalt und katastrophal“.

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Problem: viele Wechsel der Maklervollmachten

Den Annahmestopp für das Neugeschäft datiert die Ideal auf den Folgetag des Briefdatums. Diese kurze Frist bedeutet selbst bei normalem Postlauf, dass der Makler etwa heute erfährt, dass der Versicherer seit gestern kein Geschäft mehr von ihm annimmt. Der Insider berichtet dem Versicherungsboten, die Ideal habe ihm auf Nachfrage lediglich mitgeteilt, der Stopp der Zusammenarbeit beträfe nicht nur sein Unternehmen, sondern alle Insurtechs. Die Entscheidung habe der Vorstand der Ideal getroffen. Begründung: Fehlanzeige. Als Hintergrund vermutet der Insider des Versicherungsboten den Unmut bei vielen Versicherern, weil wegen der App-Makler zurzeit ständig Maklerverträge hin und her wechseln.

Das kommt daher, weil die Kunden mit einem Klick oder mit einmal Tippen auf dem Smartphone-Display in der App von Insurtechs wie beispielsweise Knip oder Clark – oft ungewollt – ihren Versicherungsmakler wechseln. Zeigen die Insurtechs dann ihre Vollmacht bei den Versicherern an, melden diese die Änderung wiederum an den bisherigen Makler der Kunden. Der Kunde widerruft dann oft die Vollmacht bei Knip, Clark und Anderen, weil er seinen alten Makler behalten will. Bei der Ideal war an diesem Freitag keine Stellungnahme zu erhalten.

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