Trotz der Schwierigkeiten am Markt zeigt sich die Nürnberger Versicherung zufrieden mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr. Die verbuchten Bruttobeiträge wuchsen marginal um 0,1 Prozent auf 3,547 Milliarden Euro. Die Neu- und Mehrbeiträge fielen um 17,7 Prozent auf 511 Millionen Euro. Der Konzernumsatz erhöhte sich geringfügig um 0,3 Prozent von 4,347 Milliarden auf 4,359 Milliarden Euro. Dagegen sank das Konzernergebnis von 69,8 Millionen auf 42,8 Millionen Euro gesteigert werden, was einem Verlust von 38,7 Prozent entspricht. Die Dividende soll stabil auf dem Vorjahresniveau von 3,50 Euro je Stückaktie gehalten werden.

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Das Segmentergebnis im Lebensversicherungsbereich ist im vergangenen Jahr von 44,8 Millionen Euro auf 46,1 Millionen Euro gewachsen. Die Neubeiträge liegen mit 349,1 Millionen Euro etwa 26,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Während das Neugeschäft bei Verträgen gegen laufende Beitragszahlung um 13,4 Prozent stieg, sanken die Einmalbeiträge des Neugeschäfts um 52,1 Prozent. Die gebuchten Beiträge fielen um 117 Millionen Euro auf 2,238 Milliarden Euro.

Im Geschäftsfeld der Krankenversicherung reduzierte sich das Segmentergebnis leicht von 6,8 Millionen Euro auf 6,1 Millionen Euro. Die Neubeiträge liegen hier mit 20,1 Millionen Euro deutlich über dem Vorjahresniveau von 15,7 Millionen Euro. Die gebuchten Beiträge erhöhten sich um 31 Millionen Euro auf 301,2 Millionen Euro. Im Segment der Zusatzversicherungen konnten jedoch bedeutende Zuwächse erzielt werden. Die Zahl der Verträge erhöhte sich von rund 491.000 auf 526.000.

In der Schadenversicherung führten dagegen zahlreiche Elementarereignisse sowie die durch die Inflation getriebenen Kosten zu einem deutlichen Verlust. Während anno 2022 noch ein Segmentergebnis von 18,0 Millionen Euro eingefahren werden konnte, steht im vergangenen Jahr ein Verlust von 24 Millionen Euro in den Büchern. Die Neu- und Mehrbeiträge stiegen von 131,3 Millionen Euro auf 142,2 Millionen Euro. Die gebuchten Beiträge erhöhten sich um 9,8 Prozent auf 1.007,3 Millionen Euro. Die Brutto-Schaden-Kosten-Quote stieg von 98,3 Prozent auf 104,6 Prozent. Im Bereich Bankdienstleistungen wurde ein Ergebnis von 11,1 (8,9) Millionen Euro erzielt.

Nürnberger will sich "Fit für die Zukunft" machen

Bereits im Jahr 2023 hatte der Versicherer viele Weichen neu gestellt. Dabei standen unter anderem das Geschäftsmodell, Unternehmenskultur und Kostensituation auf dem Prüfstand. „Mit diesem Prozess antworten wir auf die aktuellen Herausforderungen für unser Unternehmen, die Branche sowie die künftigen Generationen. Klimawandel, Demografie und die geopolitische Situation verändern die Risikosituation und fordern neue Konzepte für wirkungsvolle und bezahlbare Sicherheit", erklärt Vorstandschef Harald Rosenberger.

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Im laufenden Jahr will sich die Nürnberger weiter fit für die Zukunft machen. Unter dem Motto #FIT2024 sollen viele Abläufe effizienter und wirkungsvoller werden. Dadurch sollen Komplexität und Kosten reduziert werden. Die Früchte will das Unternehmen bereits in den Jahren 2026/27 ernten. Dann soll ein Konzerngewinn von 100 Millionen Euro in den Büchern stehen. Für das Jahr 2024 rechnet das börsennotierte Unternehmen mit einem Ergebnis von 40 bis 50 Millionen Euro.

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