Dennoch zeigt sich, dass auch hier die Vergleichbarkeit des Energieverbrauchs schwierig ist. Nicht immer würden die Unternehmen bei den Angaben alle Standorte einbeziehen, kritisiert Franke & Bornberg: teils nicht erfasst würden zudem Aufgaben, die an externe Dienstleister ausgelagert werden, etwa mit Blick auf Fuhrpark und Kantine. Das führe zu Verwerfungen. Laut Studie reicht die Bandbreite beim Wasserverbrauch je nach Unternehmen von 2,3 Kubikmetern pro FTE bis hin zu 20,25 Kubikmetern pro Jahr.

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Zum Vergleich: Ein-Personen-Haushalte verbrauchen im Schnitt 2.500 kWh Strom pro Jahr: ohne, dass sie Energie sparen würden. Doch von 20 Unternehmen, die hierzu Angaben machten, schaffen es nur neun Versicherer, unter diesem Wert zu bleiben. Als energiebewusst erweisen sich beim ESG-Report Bayern-Versicherung, DEURAG, die Bayerische, SV SparkassenVersicherung, Stuttgarter, Swiss Life, vigo, VOLKSWOHL BUND, Waldenburger und Zurich.

Franke & Bornberg ESG-Report 2022

Zwischen einzelnen Verbräuchen gibt es manchmal interessante Zusammenhänge. So verbrauchen Gesellschaften mit hohem Stromverbrauch oft auch viel Wasser, berichtet Franke & Bornberg. Das Gleiche treffe auf den Heizverbrauch zu. "Die Beispiel zeigen: In Unternehmen ist Nachhaltigkeit kein Zufall, sondern eine Managementaufgabe", so das Fazit des ESG-Reports.

Eine weitere interessante Beobachtung, die darauf hinweist, dass Energie-Effizienz auch eine Frage des Managements ist: Homeoffice führt nicht automatisch dazu, dass die Versicherer weniger verbrauchen bzw. besonders energieschonend wirtschaften. Tendenziell verbrauchten Versicherer mit einem hohen Home-Office-Anteil mehr Strom als Unternehmen mit einem niedrigen Anteil, so ein überraschendes Ergebnis der Studie. Der Stromverbrauch hänge also nur wenig von der Anzahl der Mitarbeitenden vor Ort ab. Andere Faktoren wie Energiesparmaßen, aber auch die Auslagerung energieintensiver Abteilungen spielen offensichtlich eine wichtigere Rolle.

Zusätzlich hat sich Franke & Bornberg die Arbeitsbedingungen in den Unternehmen angeschaut, um die sozialen Rahmenbedingungen widerzuspiegeln. Für das Problem, Beruf und Familie besser zu vereinbaren, haben die beteiligten Versicherer zum Beispiel eine Reihe von Angeboten entwickelt. Die Top 3 sind Home Office, Flexible Arbeitszeiten und Angebote zur Kinderbetreuung. Darüber hinaus werden Angebote zur Gesundheitsförderung in den Unternehmen beleuchtet.

Und wie sieht es mit der Frauenquote aus? Hier sind nur kleine Verbesserungen zu beobachten. Auf Vorstandsebene stieg der durchschnittliche Frauenanteil von 9,4 Prozent auf 11 Prozent und in den Aufsichtsräten von 24,7 Prozent auf 29 Prozent.

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"Mit den ESG-Reports treibt Franke und Bornberg die konstruktive Debatte über nachhaltiges Handeln der Versicherungsbranche weiter voran. Aus diesem Grund stellt Franke und Bornberg den aktuellen Report 2022 interessierten Kreisen der Branche kostenlos zur Verfügung", schreibt das Hannoveraner Analysehaus auf seiner Webseite. Der Bericht kann per Email unter team.nachhaltigkeit@fb-research.de bestellt werden.

mit Pressematerial Franke & Bornberg
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