Mitte Juni hat „The Verge“ ein geleaktes Memo aus dem Meta-Konzern veröffentlicht. Darin skizziert Tom Alison, der Head of Facebook App, höchstpersönlich wie, warum und wohin sich Facebook verändern wird. Und das hat es in sich.

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Dass der Meta-Konzern TikTok als ernstzunehmenden Konkurrenten ausgemacht hat, ist nichts neues. Bereits 2020 hat man Reels bei Instagram eingeführt und Anfang des Jahres wurde es auch auf Facebook ausgerollt. Aber das ist nur der Anfang. Denn der Erfolgsfaktor von TikTok sind nicht die Kurzvideos an sich, sondern der Algorithmus.

Marko Petersohn

Marko Petersohn

Das As im Ärmel der Versicherungsbranche, wenn es um die Kommunikation in der neuen Medienrealität geht. MarKo Petersohn hat mehr als 20 Jahre Erfahrung im Onlinemarketing und ist seit 2010 ausschließlich für die Assekuranz aktiv. Er hilft Gesellschaften und Vermittlern, sich zukunftssicher aufzustellen. Er berät sie beim Thema „digitaler Kommunikation“ und schult die dafür notwendigen Kompetenzen.
Außerdem ist er Gründer der Onlinemarketing Gesellschaft für Versicherungsvermittler, verleiht jährlich den renommierten OMGV Award und verantwortet das Projekt „Digitale Kommunikation, Multikanalfähigkeit und Kollaboration in der Versicherungsbranche“ im Auftrag des Bildungsministeriums NRW und des BWV Bildungsverbandes.

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Der TikTok-Algorithmus braucht 40 Minuten, um einen Nutzer zu entschlüsseln und die passenden Videos anzuzeigen.

Bei Facebook, Instagram, LinkedIn oder Twitter steht das Beziehungsnetzwerk zwischen den Nutzern im Fokus der Empfehlungslogik. Was bedeutet, die Nutzer sehen im Newsfeed in erster Linie, was Freunde, Bekannte bzw. Accounts, denen man folgt teilen. Bei TikTok stehen hingegen die Inhalte selbst im Fokus und dabei ist relativ egal, wer sie veröffentlicht.

Man kann die App einfach öffnen, braucht sich mit niemandem vernetzen und trotzdem wählt der Algorithmus aus den Millionen Videos zielsicher die aus, die zu einem passen. Man braucht nur 40 Minuten Videos anschauen und mit der App interagieren und TikTok weiß, was einem gefällt. Das war zumindest das Ergebnis einer Studie des The Wall Street Journal im vergangenen Jahr.

So verändert sich Facebook und da bedeutet es für Sie

Um dem Konkurrenten aus Asien die Stirn zu bieten, hat Tom Alison (Head of Facebook App) höchstpersönlich in seinem geleakten Memo skizziert, wie, warum und wohin sich die Plattform verändern wird. Und dafür setzt er drei Prioritäten:

  • Make Reels successful.
  • Build world class recommendations technology.
  • Unlock messaging-based sharing.

Dabei ist insbesondere der zweite Punkt relevant. Denn in seinem Memo erklärt Alison genau, was das bedeutet. Im Newsfeed sollen zukünftig mehr „unconnected recommendations“ landen, also Inhalte von Usern, zu denen man vorher keinerlei Kontakt hatte. Und wie wir uns den Facebook-Feed in Zukunft genau vorstellen, skizziert er auch ziemlich genau.

„The main tab will become a mix of Stories and Reels at the top, followed by posts its discovery engine recommends from across both Facebook and Instagram. It’ll be a more visual, video-heavy experience with clearer prompts to direct message friends a post.”

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Wir können somit erwarten, dass Stories & Reels in Zukunft noch prominenter in Erscheinung treten. Das bedeutet für Sie, Sie sollten spätestens jetzt damit anfangen, sich mit beiden Formaten auseinanderzusetzen. Bei der Entscheidung, ob Inhalte im Feed angezeigt werden oder nicht, dürfte für den neuen Algorithmus einer der wichtigsten Faktoren, ob es sich bei dem Inhalt um ein (aufmerksamkeitsstarkes) Video handelt oder nicht. Was schlicht und einfach bedeutet, wenn Sie in Zukunft auf Social Media setzen wollen, müssen Sie somit Videos produzieren PUNKT! Und last but not least können wir festhalten: Content is mehr denn je King. Denn wie bei TikTok wird in Zukunft auch bei Facebook der Content entscheiden, wer ihn sieht.

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