Der Anteil der Arbeiter, die derart antworten, ist sogar mit 75 Prozent besonders hoch. Bei leitenden Angestellten hingegen glauben nur 42 Prozent, die Rente würde nicht ausreichen. Am optimistischsten schätzen Beamte ihre Situation ein – hier meinen nur 30 Prozent der Befragten, die Rente reiche später nicht aus.

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Experten: Deutschland ist auf den demographischen Wandel nicht vorbereitet

Wie aber ist der negative Befund zu deuten, dass viele zwar spätere Renten als finanziell unzureichend bewerten, zugleich aber die höheren Regelaltersgrenzen fürchten? Die Macher der Studie verweisen auf Arbeitsbedingungen: Wolle man Menschen länger im Erwerbsleben halten, müssten Arbeitsbedingungen vielerorts verbessert werden. Nach Untersuchungen der Bergischen Universität Wuppertal würde noch jeder dritte Babyboomer in Deutschland schlechte Arbeit haben. Deswegen bräuchte es tragfähige Konzepte und Initiativen, um die Zukunft der Arbeit neu zu gestalten und für Ältere attraktiver zu machen.

Verschiedene Renteneintrittsalter empfohlen – je nach Arbeitstätigkeit

Zudem empfehlen die Experten bei Präsentation der Ergebnisse eine differenzierte Regelung des Renteneintrittsalters – und zwar nicht nach individueller Wahl wie in Schweden mit hohen Abschlägen, sondern nach Arbeitstätigkeit. Gäbe es doch Gruppen, für die eine Regelaltersgrenze von 68 Jahren oder darüber durchaus zumutbar wäre – ein Viertel der befragten Akademiker hält sich zum Beispiel für fit genug, auch länger als bis zum Alter von 69 Jahren zu arbeiten. Für andere Gruppen hingegen ist bereits die heutige Regelaltersgrenze von 66/67 Jahren unzumutbar. Eine Pressemeldung zur Studie ist auf der Webseite des Netzwerks verfügbar.

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