Wenn Arbeitgeber Beschäftigte binden wollen, können sie mit einem Angebot zur betrieblichen Altersvorsorge (bAV) oder einer betrieblichen Krankenversicherung (bKV) punkten. Das ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Continentale. Auf die Frage: „Wie wichtig ist für Sie persönlich das Angebot folgender Leistungen durch den Arbeitgeber?“, antworteten immerhin 80 Prozent, dass ihnen Zusatzleistungen für die betriebliche Altersvorsorge „sehr wichtig“ oder „wichtig“ seien. Die betriebliche Krankenversicherung halten immer noch 56 Prozent für wichtig oder sehr wichtig. Mehrfachnennungen waren möglich.

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Damit schneiden besagte Benefits besser ab als „Angebote zur Kinderbetreuung“ (für 51 Prozent „wichtig“ oder „sehr wichtig“), Kantine oder Essenszuschüsse (46 Prozent) oder Diensthandy oder Laptop (43 Prozent). Der Dienstwagen landet mit nur 19 Prozent Zustimmung gar auf dem letzten Rang.

Continentale Studie 2020

Aktives Angebot: bAV eher genutzt

Ein weiteres Ergebnis: Wenn Arbeitgeber eine bAV anbieten, wird diese gern genutzt. Von den 636 Beschäftigten, die insgesamt zur betrieblichen Vorsorge befragt wurden, gaben 408 zu Protokoll, dass ihr Arbeitgeber eine bAV aktiv anbiete. Aus dieser Gruppe machten 71 Prozent von den Angeboten des Arbeitgebers Gebrauch, lediglich 17 Prozent zeigten keinerlei Interesse. Weitere elf Prozent sagten, dass sie noch keine betriebliche Vorsorge nutzen, aber grundsätzlich Interesse haben.

Insgesamt geben 64 Prozent aller Befragten an, dass ihr Arbeitgeber ihnen eine bAV anbieten würde. 31 Prozent sagen, dass sie keinen Zugang zu einer bAV haben.

Jene, denen eine bAV über die Firma angeboten wurde, fühlen sich zu drei Vierteln (74 Prozent) gut oder sehr gut informiert. Wichtigster Beratungskanal ist jedoch nicht der Versicherungsvermittler: 43 Prozent sagen aus, dass sie von einem solchen beraten wurden. Die eigene Personalabteilung ist mit 49 Prozent eine noch häufigere Informationsquelle. Der Chef (17 Prozent) und Kollegen (12 Prozent) sind seltener Ansprechpartner. Auch hier waren Mehrfachantworten möglich.

Betriebliche Krankenversicherung: hohes Potential

Die Studie verdeutlicht auch erneut, welche Chancen in der betrieblichen Krankenversicherung schlummern. Laut Zahlen des PKV-Verbandes waren 2019 weniger als drei Prozent der Arbeitnehmer über eine bKV abgesichert. Doch 70 Prozent der Umfrageteilnehmer zeigen Interesse an einem solchen Angebot.

Auf die Frage: "Welche der folgenden Gesundheitsleistungen wären für Sie persönlich in der betrieblichen Krankenversicherung interessant?", zeigten die meisten Umfrageteilnehmer Interesse an Zahnbehandlungen und Zahnersatz: Hier antworteten 80 Prozent mit "sehr wichtig" oder "wichtig". Zuschüsse für eine Sehhilfe wären für 77 Prozent der Befragten interessant, Krankentagegeld für 72 Prozent, verbesserte ambulante Leistungen (zum Beispiel beim Hausarzt oder Heilpraktiker) für 71 Prozent und Ein- oder Zwei-Bett-Zimmer im Krankenhaus für 57 Prozent (Mehrfachnennungen möglich).

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Die betriebliche Krankenversicherung ist insbesondere bei Menschen mit Haupt- oder Volksschulabschluss (69 Prozent, bei Abiturienten nur 49 Prozent) und Beschäftigten mit geringeren Einkommen beliebt (65 Prozent, Besserverdiener 37 Prozent). Auch die betriebliche Altersversorgung finden Beschäftige mit niedriger formaler Bildung attraktiver als solche mit hoher (82 zu 75 Prozent). Ein Grund könnte sein, dass Arbeitnehmer mit höheren Einkommen leichter privat vorsorgen können.

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