Die betriebliche Altersvorsorge (bAV) hat bei Arbeitnehmer*innen an Attraktivität gewonnen. Doch nur wenige wissen, welche Durchführungswege ihr Arbeitgeber im Bereich der bAV anbietet. Das bedeutet, dass das Potenzial der Betriebsrente von Unternehmen bei weitem nicht genutzt wird. Das geht aus einer Studie des Dienstleistungsunternehmens Aon hervor.

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Betriebsrente genießt mehr Vertrauen als die staatliche Rente

Besonders hervorzuheben ist, dass die Befragten der betrieblichen Altersvorsorge sehr viel mehr vertrauen als der staatlichen Rente. Immerhin 20,6 Prozent der Frauen gaben der bAV des Arbeitgebers den Vorzug. Und lediglich jede siebte Frau (14 Prozent) sprach der gesetzlichen Rente ihr Vertrauen aus. Andererseits förderte die Studie auch deutliche Defizite zutage. Denn rund ein Viertel der Frauen (25,8 Prozent) ist der Meinung, dass ihr Arbeitgeber keine bAV anbietet. 22,4 Prozent der Befragten gaben an, zu wenig zu verdienen, um Geld in die betriebliche Altersvorsorge investieren zu können. Von den Frauen, die ein monatliches Bruttoeinkommen von bis zu 2.200 Euro haben, sind rund 41,3 Prozent davon überzeugt, dass die bAV keine Option für sie ist. Bei Männern ist es fast jeder Dritte, nämlich 33,1 Prozent, der dieselbe Auffassung vertritt.

Die bestehenden „Informationslücken“ bezüglich der Betriebsrente „müssen dringend geschlossen“ werden, kommentiert Fred Marchlewski, CEO von Aon, das Ergebnis. Er rät zu persönlichen und anlassbezogenen Angeboten, um die Attraktivität der Betriebsrente zu erhöhen. Das bedeutet, dass Arbeitgeber ihre Angebote im Bereich der bAV „auf die spezifischen Lebenssituationen“ der Mitarbeiter*innen „abstimmen“ sollten, um die Wahrnehmung der Betriebsrente bei den Arbeitnehmer*innen „positiv zu verankern“.

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Unternehmen kommunizieren die bAV zu wenig

Tatsächlich handelt es sich bei der Betriebsrente um ein erfolgreiches Instrument der Mitarbeitergewinnung und –bindung. Durch zusätzliche Angebote gewinnt ein Unternehmen als Arbeitgeber nicht nur an Attraktivität. Gleichzeitig werden qualifizierte Arbeitskräfte angelockt. Das gilt nicht nur für Männer, sondern auch für qualifizierte Frauen. Deshalb sollten sich Unternehmen darauf konzentrieren, ihre Angebote im Bereich der bAV transparent zu machen und nach außen zu kommunizieren. Empfehlenswert sind insbesondere kreative und flexible Lösungen, die zeitgemäß und auf unterschiedliche Lebenssituationen zugeschnitten sind.

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