Der Bestand aus Voll- und Zusatzversicherungen nahm in der PKV um fast 300.000 auf 34,6 Millionen zu. Klingt positiv, aber auch in dieser Sparte gibt es eine Schattenseite: Die Vollversicherung schwächelt weiterhin. Während die Zahl der Zusatzverträge um 1,2 Prozent auf 25,8 Millionen anwuchs, stagnierte die Zahl der Vollverträge bei knapp 8,8 Millionen. Hier würde es gegenüber dem Vorjahr einen Fortschritt bedeuten, wenn es keinen Vertragsschwund gab. Im Jahr 2017 hatten die Versicherer netto 19.300 vollversicherte Mitglieder verloren.

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Vorläufige Jahresbilanz der privaten Krankenversicherer 2018. Quelle: GDV

Naturrisiken belasten Schaden- und Unfallversicherer

In der Schaden- und Unfallversicherung wird für 2018 laut Hochrechnung ein Beitragsanstieg um 3,3 Prozent auf 70,6 Milliarden Euro erwartet. Das klingt nach einem stolzen Wachstum. Das Problem: Die ausgezahlten Leistungen nahmen mit einem Plus von 6,8 Prozent auf 53,5 Milliarden Euro sogar noch stärker zu.

Positiv ist immerhin, dass die Versicherer im Schnitt mehr einnehmen, als sie für Schäden und Kosten ausgeben: Der versicherungstechnische Gewinn bezifferte sich auf 2,6 Milliarden Euro. Die Schaden-Kosten-Quote dürfte bei rund 96 Prozent (Vorjahr: 93,2 Prozent) liegen, womit die Versicherer weniger einträglich wirtschaften. „Damit war 2018 ein gerade noch zufriedenstellendes Jahr für die Schaden- und Unfallversicherer“, sagte GDV-Präsident Weiler.

Den größten Anstieg bei den Ausgaben mit plus 30 Prozent (auf 6,6 Milliarden Euro) habe der Bereich Industrie/Gewerbe/Landwirtschaft zu beklagen gehabt, berichtet der GDV. So sei das Jahr 2018 laut GDV eines der schwersten Sturmjahre gewesen. Auch hätten mehrere Feuerschäden infolge des trockenen Sommers ins Kontor der Versicherer geschlagen. Mit bitteren Konsequenzen: Allein die Wohngebäude-Versicherer mussten ein Fünftel mehr an Leistungen auszahlen, insgesamt 6,6 Milliarden Euro.

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Stabiles Wachstum erwartet

Für 2019 erwartet die gesamte Branche ein stabiles Beitragswachstum von etwa zwei Prozent. Aufgeschlüsselt nach Sparten rechnen die Lebensversicherer mit einem Plus von rund einem Prozent und die Unternehmen der Schaden- und Unfallversicherung mit einem Beitragszuwachs von drei Prozent. Der GDV hebt besonders hervor, dass die Finanzstärke der Versicherer zum Jahresende 2018 gestiegen sei. Die sogenannte Solvenzquote beziffere sich bei den Lebensversicherern auch ohne Übergangsmaßnahmen auf 266 Prozent: stark vereinfacht haben die Versicherer also das 2,6fache Kapital, um die Anforderungen der Finanzaufsichtsbehörde BaFin zu erfüllen. Bei den Schaden- und Unfallversicherern würde die Solvenz bei knapp unter 300 Prozent liegen.

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