„Wenige verheerende Stürme über weiten Teilen Deutschlands und viele lokale Unwetter mit Hagel und Starkregen prägen das Schadenjahr 2017. Es war erneut ein Jahr der extremen Ereignisse“, sagte der Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Wolfgang Weiler, bei der Vorstellung des neuen Naturgefahrenreports am Dienstag in Berlin.

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Insgesamt sorgten Naturgefahren im vergangenen Jahr für versicherte Schäden von rund 2,9 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahr musste die Branche rund 400.000 Euro mehr für Naturgefahren berappen. Davon seien rund 2,6 Milliarden Euro und damit 90 Prozent auf das Konto von Sturm und Hagel gegangen. Im Vorjahr lag dieser Anteil bei 1,6 Milliarden Euro.

2,9 Milliarden Euro Schäden durch Naturgefahren

Gleichzeitig seien die Kosten durch Überschwemmungsschäden deutlich gesunken. 2016 schlugen Überschwemmungen noch mit rund 940 Millionen Euro zu Buche. Anno 2017 hätten Schäden durch Starkregen und Hochwasser gut 300 Millionen Euro verursacht.

Auf die Sachversicherer entfielen dabei Schäden an Wohngebäuden, Hausrat, Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft in Höhe von zwei Milliarden Euro. Die Kfz-Versicherer schulterten Schäden an Fahrzeugen in Höhe von 860 Millionen Euro. In der Langzeitbetrachtung seit 2000 verursachen alle Naturgewalten im Durchschnitt einen jährlichen Schaden von 2,6 Milliarden Euro. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

Vorsorge gegen Unwetterschäden

Wenn Hausbesitzer ihre Immobilie gegen Hochwasser, Starkregen, Erdrutsch und andere Naturgefahren absichern wollen, reicht eine einfache Wohngebäudeversicherung nicht aus. Zusätzlich muss eine Elementarschadenversicherung abgeschlossen werden, die als eigenständiger Vertrag oder Zusatzbaustein zu einer Wohngebäude-Police erhältlich ist.

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Ein Versicherungsschutz ist grundsätzlich für fast alle Häuser in Deutschland möglich. Denn: 99 Prozent der Gebäude in Deutschland sind problemlos gegen Überschwemmungen und Starkregen versicherbar. Davon geht der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) schon länger aus. Doch nur 41 Prozent aller Hausbesitzer in Deutschland haben ihr Hab und Gut gegen Hochwasserschäden und weitere Elementargefahren abgesichert. Doch die Unterschiede sind zwischen den einzelnen Bundesländern erheblich. Während in Baden-Württemberg 94 Prozent der Gebäude gegen Naturgefahren versichert sind, haben in Bremen gerade einmal 19 Prozent einen entsprechenden Schutz. Die hohe Versicherungsdichte in Baden-Württemberg hat historische Gründe. Schließlich bestand bis zum Jahr 1993 eine Versicherungspflicht gegen Elementarschäden.

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