Jeder fünfte private Kfz-Versicherungsnehmer (20,8 Prozent) hat Ende 2017 zumindest gelegentlich über einen Wechsel des Anbieters nachgedacht. Konkrete Wechselabsichten, also einen Wechsel noch im Jahr 2017, verfolgten im November noch 6,5 Prozent der Versicherten. Hochgerechnet auf alle Fahrer mit Kfz-Police bedeuten die aktuellen Zahlen 9,15 Millionen Wechselbereite insgesamt, davon 2,85 Millionen, die bereits 2017 konkret ihrem Anbieter den Rücken kehren wollten oder dies gar bereits umgesetzt hatten. Das zeigt die repräsentative Studie „Wechseltätigkeit in der Kfz-Versicherung 2017“ des Analysehauses YouGov.

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Gegenüber der Vorjahressaison ist die Wechselbereitschaft deutscher Autobesitzer leicht gesunken. 2016 konnten sich noch 21,4 Prozent der Kfz-Versicherten einen grundsätzlichen Anbieterwechsel vorstellen, 8,1 Prozent hegten damals konkrete Wechselabsichten.

Das Vergleichsportal Check24 hat nun die tatsächlichen Wechsel über den eigenen Kanal ausgewertet und die wechselfreudigsten Bundesländer aufgezeigt. Demnach hätten besonders die Autofahrer in Berlin ein größeres Bedürfnis ihrem Kfz-Versicherer den Rücken zu kehren und zu einem anderen Anbieter zu wechseln. So wechselten 126 Prozent mehr Pkw-Halter ihre Kfz-Versicherung als im Schnitt der Bundesländer. Zum Vergleich wurden die jeweiligen Wechsler über das Portal sowie die absoluten Autohalter pro Bundesland gegenüber gestellt. Leider gibt es keine konkreten Wechsel-Zahlen vom Online-Vergleich.

Wechselvergleich der Bundesländer

  • Berlin + 126 Prozent
  • Hamburg + 57 Prozent
  • Bremen + 18 Prozent
  • Brandenburg + 16 Prozent
  • Hessen + 7 Prozent
  • Nordrhein-Westfalen + 7 Prozent
  • Sachsen + 2 Prozent
  • Bundesdurchschnitt 0 Prozent
  • Rheinland-Pfalz - 6 Prozent
  • Sachsen-Anhalt - 6 Prozent
  • Schleswig-Holstein - 7 Prozent
  • Niedersachsen - 11 Prozent
  • Saarland - 11 Prozent
  • Bayern - 12 Prozent
  • Mecklenburg-Vorpommern - 12 Prozent
  • Thüringen - 14 Prozent
  • Baden-Württemberg - 17 Prozent

Auch in Hamburg gäbe es im Vergleich zur Anzahl der dort lebenden Pkw-Halter besonders viele Versicherungswechsler. Ein möglicher Grund könne die Zahl der regulierten Kfz-Haftpflichtschäden in Berlin und Hamburg sein. Denn Autofahrer beider Städte würden laut Auswertung der eigenen Unfallstatistiken die meisten Unfälle verursachen.

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Baden-Württemberger und Thüringer würden dagegen am seltensten ihre Kfz-Versicherung wechseln. Demnach lägen Autofahrer aus Baden-Württemberger beim Kfz-Versicherungswechsel 17 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. Auch bei Thüringern (-14 Prozent), Bayern (minus zwölf Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (minus zwölf Prozent) sei die Wechselbereitschaft deutlich unterdurchschnittlich. Im Vergleich zum Vorjahr hätten vor allem die PKW-Besitzer aus Hamburg bei den Wechselzahlen zugelegt - neun Prozentpunkte mehr als in der Wechselsaison 2016. Am stärksten zurück gegangen sei die Wechselbereitschaft in Brandenburg. Hier sank der Wert um sechs Prozent.

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