Wenn man eimerweise Geld besitzt, so schwer, dass es mit bloßer Muskelkraft kaum fortzubewegen ist, muss das nicht von Vorteil sein. Diese Erfahrung macht aktuell der 73jährige Andres Carrasco aus Los Angeles. Zwar könnte er theoretisch seine Badewanne mit Geld füllen und sich die Geldstücke über den Kopf prasseln lassen, wie wir es von Dagobert Duck kennen. Aber im Gegensatz zu Disneys superreicher Ente hätte der amerikanische Rentner wenig Spaß daran.

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21.000 Dollar Schadensersatz als Kleingeld in Eimern ausgezahlt

Der Grund für Andres Carrascos zentnerschweres Vermögen: Nachdem der Rentner von einem Mitarbeiter des Versicherungsvertriebs "Adriana's Insurance Service" tätlich angegriffen wurde, sprach ihm ein amerikanisches Gericht 21.000 Dollar an Schadensersatz zu. Doch die Versicherungsvermittler waren mit dem Ausgang des jahrelangen Rechtsstreits offenbar gar nicht einverstanden. So beglichen sie die Rechnung auf ihre Weise.

Wie Carrasco dem Nachrichtensender „NBC Los Angeles“ berichtet, fuhren eines Morgens acht Adriana's-Mitarbeiter mit einem Van zum Büro seines Anwalts und stellten im Warteraum eine Vielzahl an 20-Liter-Eimern ab. Diese Eimer waren bis zum Rand gefüllt mit Groschen, 5-Cent- und 1-Cent-Münzen. Der Wert dieser Münzen betrage etwas mehr als 21.000 Dollar, erklärte Carrascos Anwalt Antonio Gallo. Das Versicherungsbüro hatte seinen geschädigten Kunden komplett in Kleingeld ausgezahlt!

Versicherungsbüro erntet schlechte Bewertungen in Online-Portalen

Nun stehen die Eimer mit Kleingeld im Büro des Anwalts und warten darauf, abgeholt zu werden. Wegtragen kann sie Andres Carrasco selbst nicht, denn der Rentner darf nach einer schweren Leistenbruch-Operation nicht schwer heben. „Ist das die Art, mit der ihr eure Kunden behandelt?“, fragt der Geschädigte im Interview mit dem Sender NBC. „Warum mögt ihr eure Kunden nicht?“

Doch dem Maklerunternehmen Adriana's dürfte mittlerweile das Lachen vergangen sein. Nachdem die Geschichte in lokalen Zeitungen und im Internet Verbreitung fand, hagelt es schlechte Bewertungen in Online-Bewertungsportalen wie Yelp. Auch Kunden zeigen sich empört über den Vorfall, wie NBC berichtet.

Auf der Unternehmensseite wirbt Adriana's Insurance Service damit, dass man der am schnellsten wachsende Versicherungsmakler aus Südkalifornien sei. Über 50 Büros in den Bundesstaaten Kalifornien, Texas, Nevada und Arizona nennt die Vertriebsfirma bereits ihr Eigen. Das Wachstum könnte nun vorerst ausgebremst worden sein.

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Äußern wollte sich das Maklerunternehmen zu dem Vorfall nicht. Woher man das viele Kleingeld hat, konnte deshalb nicht in Erfahrung gebracht werden. Auch bleibt im Verborgenen, welcher unglückliche Praktikant die vielen Münzen zählen musste.

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