Der Finanzminister Zyperns, Michalis Sarris, war heute extra nach Russland gereist um mit dem russischen Finanzminister Anton Siluanow über eine Lösung zu verhandeln. Am Nachmittag mussten beide das Treffen ohne Ergebnis abbrechen. Hoffnung ist aber dennoch in Sicht. Womöglich könnte Russland dem klammen Zypern unter die Arme greifen. Eine Option sind die Gasfelder Zyperns. Diese sind noch nicht erschlossen und passen gut in das Portfolio des russischen Energie-Konzerns Gasprom.

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Die Wirtschaft Zyperns ist eng mit Russland verknüpft. Viele russische Bürger nutzen Zypern als sicheren Hafen für ihre Geldanlagen. Entsprechend groß ist deshalb auch das Interesse des Kremls, die Vermögen der eigenen Bürger zu schützen. Dabei kommt die Krise in Zypern für den russischen Präsidenten, Wladimir Putin, nicht ganz unrecht. Den Geldtransfer ins Ausland ist im schon länger ein Dorn im Auge. So könnte der Totalverlust der Anlagen in Zypern auch ein gutes Exempel statuieren. Der Einfluss derjenigen Russen, die dabei ihr Geld verdienen scheint aber zu gross zu sein, um diesen Schritt zu wagen.

In der Zwischenzeit wird man die Entscheidung, die Banken zu schliessen und die Ankündigung der Zwangsabgabe sicher bereut haben. Die Politik ist jetzt in einer Pattsituation. Sobald die Banken wieder geöffnet werden, ist ein Run unausweichlich. Das Vertrauen der Bürger kann nicht so schnell wieder hergestellt werden, auch nicht mit Hilfen aus Russland. Die Ankündigung, die Banken bis Dienstag zu schliessen, war heute auch entsprechend wage, es könnte auch länger dauern.

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