Privatanleger können die Staatspapiere dann nur noch über Banken und Sparkassen erwerben und müssen für Kauf und Verwahrung zahlen. Das schmälert die ohnehin schon magere Rendite noch mehr.

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Anleger, die Sicherheit und Rendite in Anleihen suchen, vertrauen bislang überwiegend auf Wertpapiere der Bundesrepublik Deutschland. Den Klassiker unter den Wertpapieren bilden die beliebten "Schätzchen", die 1969 zur breiten Vermögensbildung in Deutschland eingeführt wurden. Insgesamt hat jeder vierte Befragte (26 Prozent) bereits mindestens ein Mal in deutsche Bundesanleihen investiert.

Hoch im Kurs stehen diese Papiere insbesondere bei älteren Anlegern - in der Gruppe der über 55-Jährigen haben 34 Prozent der Befragten Vater Staat schon einmal ihr Geld anvertraut. Dagegen haben nur 16 Prozent der 25- bis 34-Jährigen schon einmal Bundeswertpapiere gekauft. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage, die YouGov im Auftrag des unabhängigen Vermögensverwalters Fidelity Worldwide Investment unter mehr als 1.000 Personen durchgeführt hat.

Bundeswertpapiere waren in den vergangenen Jahrzehnten ein erheblicher und ertragreicher Bestandteil der Vermögensbildung der Deutschen. Noch im Jahr 2000 gab es für eine zehnjährige Bundesanleihe rund 5 Prozent Zinsen pro Jahr. Inzwischen liegt der Zins bei gerade mal 1,3 Prozent.

"Nach Abzug der Inflation machen Anleger damit bereits ein Verlustgeschäft. Sie müssen jetzt umdenken - insbesondere wenn ab dem kommenden Jahr auch noch Kauf- und Depotgebühren für Bundesschatzbriefe fällig werden. Denn dann zahlen Anleger de facto für Ihre Geldanlage Parkgebühren, statt Zinsen dafür zu erhalten", erklärt Andreas Feiden, Geschäftsführer bei Fidelity Worldwide Investment.

Mangelnde Anlegererfahrung mit Anleihen

Im Zuge der öffentlichen Diskussionen um Eurobonds und EZB-Staatsanleihenkäufe meinen ausnahmslos alle Befragten zu wissen, was es mit Anleihen auf sich hat. Immerhin gut zwei Drittel (70 Prozent) der Befragten können tatsächlich korrekt zuordnen, dass Anleihen verzinsliche Schuldverschreibungen sind. Nur jeder Fünfte hält Anleihen fälschlicherweise für eine Art Aktien, jeder Zehnte für einen Optionsschein. Insgesamt zeigen Männer (79 Prozent) eine höhere Treffersicherheit bei der Definition einer Anleihe als Frauen (61 Prozent).

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"Anleger, die über ein Investment in Anleihen nachdenken, sollten vor allem auf Diversifizierung achten und auf ein aktives Portfoliomanagement setzen. Denn der Markt wandelt sich heute sehr viel schneller und erfordert eine Umschichtung von einer in die andere Anlageklasse oder -region.", sagt Feiden.

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