„Die Exporte haben sich zwar bislang gut gehalten. Vieles spricht aber für eine Abkühlung der Auslandsnachfrage, weil nicht nur der Euroraum tiefer in die Rezession gleitet, sondern auch die übrige Weltkonjunktur schwächer läuft als bislang erwartet“, kommentiert DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner die aktuelle konjunkturelle Situation.

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„Die Krise im Euroraum trifft in erster Linie die Industrie“, so DIW-Deutschlandexperte Simon Junker. „Hier dürften teilweise sogar Kurzarbeit und Rückgänge bei der Beschäftigung anstehen. Auch die Investitionen sind unter dem Eindruck sinkender Absatzchancen vorerst rückläufig.“

Die verfügbaren Einkommen der Haushalte werden trotzdem weiter merklich steigen, denn die Löhne werden nach DIW-Einschätzung kräftig anziehen. „Wir müssen im nächsten Halbjahr zwar mit einem Rückgang der Beschäftigung in Deutschland rechnen. Das betrifft aber nur einen kleinen Teil der Wirtschaft“, sagt Simon Junker. Von der schwächeren Entwicklung seien vor allem die exportabhängigen Bereiche betroffen, so Junker weiter. „Insgesamt wird die Lage auf dem Arbeitsmarkt außerordentlich gut bleiben.“ Der Konsum werde daher die wirtschaftliche Entwicklung stetig anschieben, so das DIW Berlin.

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Die DIW-Forscher erwarten, dass sich die Weltwirtschaft ab dem Jahreswechsel stabilisiert. Davon profitieren nach Einschätzung des DIW Berlin besonders die exportorientierten deutschen Unternehmen. Sie dürften im Verlauf des nächsten Jahres wieder stärker das günstige Finanzierungsumfeld für Investitionen nutzen.

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