Standard & Poors nimmt die Eurozone ins Visier - dies könnte auch Auswirkungen auf die Versicherungswirtschaft haben. In der letzten Woche drohte die Ratingagentur bereits 15 Eurostaaten sowie mehreren europäischen Großbanken mit einer Herabstufung ihrer Kreditwürdigkeit. Nun müssen sich auch Versicherungskonzerne auf eine Korrektur ihrer Bonität einstellen. Eine niedrigere Bonitätsnote könnte dazu führen, dass die Unternehmen deutlich höhere Zinsen zahlen müssen, wenn sie sich von Investoren Geld leihen.

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Betroffen von einer möglichen Neubewertung sind 15 Versicherungsunternehmen. In Deutschland muss sich vor allem der Allianz-Konzern mit seiner Tochter Euler Hermes auf eine Herabstufung seiner Bonität einstellen. Standard & Poor´s prüft darüber hinaus unter anderem den französischen Versicherer Axa und die CNP-Gruppe, die Aviva aus Großbritannien sowie die Generali aus Italien.

Das künftige Rating der Versicherer hängt eng damit zusammen, ob die Bonität der europäischen Staaten herabgestuft wird oder nicht. Alle betroffenen Versicherungsunternehmen haben stark in Staatsanleihen der Euro-Länder investiert. Vergangene Woche war bekannt geworden, dass die einflussreiche Ratingagentur Standard & Poor´s wichtigen Eurostaaten wie Frankreich und Deutschland die Top-Bonitätsnote entziehen will. EU-Politiker wie Viviane Reding hatten daraufhin den Einfluss der Ratingagenturen kritisiert und vorgeschlagen, erneut die Gründung einer eigenständigen europäischen Agentur zu prüfen.

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