Elisa Baumann: Die gesetzliche Pflegeversicherung sowie die private Pflege-Pflichtversicherung decken im Falle der Pflegebedürftigkeit nur einen Teil der anfallenden Kosten ab, ein Umstand, der zu Recht Besorgnis auslöst. Eine Möglichkeit, sich weiter abzusichern, besteht in einer Pflegezusatzversicherung, die sogar staatlich gefördert wird. Der sogenannte Pflege-Bahr beinhaltet eine staatliche Unterstützung in Form von fünf Euro pro Monat für eine freiwillige Pflege-Tagegeldversicherung. Dies bedeutet, dass die Versicherung im Pflegefall einen vorher vereinbarten festen Geldbetrag für jeden Pflegetag auszahlt. Die genaue Höhe dieses Betrags hängt vom Pflegegrad und den vereinbarten Konditionen ab.

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Ein herausragendes Merkmal von Pflege-Bahr-Versicherungen ist, dass der Gesundheitszustand des Versicherungsnehmers keinerlei Rolle spielt. Risikozuschläge aufgrund von Vorerkrankungen sind nicht gestattet, ebenso wenig wie Leistungsausschlüsse. Eine einzige Bedingung besteht darin, dass zum Zeitpunkt des Antrags noch keine Pflegeleistungen in Anspruch genommen wurden.

Die Höhe der Beiträge für eine Pflege-Bahr-Versicherung richtet sich nach dem Eintrittsalter des Versicherungsnehmers zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses und den Bedingungen des jeweiligen Versicherungsunternehmens. Im Allgemeinen gilt: Je früher man sich für eine Pflege-Bahr-Versicherung entscheidet, desto niedriger sind in der Regel die Beiträge.

Die Kosten für den Vertragsabschluss sind begrenzt. Und Versicherungsunternehmen verzichten auf ihr ordentliches Kündigungsrecht, was bedeutet, dass der Versicherer innerhalb der ersten drei Jahre den Vertrag nicht mit kurzer Frist kündigen kann.

Sie haben die Möglichkeit, den Vertrag bis zu drei Jahre lang ruhen zu lassen oder ihn mit einer dreimonatigen Frist zu kündigen, wenn Sie Sozialhilfe oder Grundsicherung erhalten.

Im Gegensatz zu anderen privaten Versicherungen sind die formalen Anforderungen für den Abschluss einer Pflege-Bahr-Versicherung äußerst gering. Dies soll sicherstellen, dass auch Menschen mit Vorerkrankungen oder niedrigem Einkommen Zugang zu einer privaten Pflegeversicherung erhalten können.

Es ist allerdings darauf aufmerksam zu machen, dass der monatliche Beitrag mindestens 10 Euro betragen muss (ohne den Förderzuschuss von fünf Euro), sowie Beiträge weiterhin gezahlt werden müssen, selbst wenn die Pflegebedürftigkeit eingetreten ist und Leistungen bezogen werden. Zusätzlich ist darauf hinzuweisen, dass die Wartezeit bis zum Beginn der Leistungspflicht der Versicherung höchstens fünf Jahre beträgt.

Warum sehen Sie in der privaten Pflegevorsorge eine Chance für Makler?

Die private Pflegevorsorge eröffnet Maklern eine attraktive Chance, die sich aus dem wachsenden Bedarf an diesem Produkt ergibt. Mit der alternden Bevölkerung steigt die Nachfrage nach Pflegeleistungen, was wiederum eine erhöhte Nachfrage nach Pflegezusatzversicherungen schafft.“Diese Gelegenheit ermöglicht Maklern, ihre Dienstleistungen anzubieten und auf einen wachsenden Markt zuzugreifen. Darüber hinaus sind sich viele Menschen der Risiken und Kosten im Zusammenhang mit Pflegebedürftigkeit nicht ausreichend bewusst. Makler können dazu beitragen, das Bewusstsein zu schärfen und Kunden über die Bedeutung der Pflegevorsorge aufzuklären.

Der Versicherungsmarkt ist von Natur aus komplex und bietet verschiedene Optionen und Versicherungsanbieter. Makler können ihre Expertise nutzen, um Kunden bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen. Ein neutraler Vergleich verschiedener Versicherer liegt in ihrem Interesse, da sie keine eigenen Versicherungsprodukte verkaufen, sondern sich darauf konzentrieren, den Kunden bei der Beratung und Auswahl der richtigen Pflegeversicherung bestmöglich zu unterstützen.

Pflegezusatzversicherungen sind langfristige Verträge, und Makler, die ihren Kunden bei der Auswahl einer geeigneten Versicherungslösung helfen und einen hervorragenden Kundenservice bieten, können langfristige Kundenbeziehungen aufbauen. Insgesamt bietet die private Pflegevorsorge Maklern die Möglichkeit, einen bedeutsamen Beitrag zur finanziellen Sicherheit ihrer Kunden zu leisten, langfristige Kundenbindungen zu schaffen und zusätzliche Einkommensmöglichkeiten zu erschließen. Dies macht sie zu einer vielversprechenden Chance für Makler in der Versicherungsbranche.

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Hintergrund: Der Text erschien zuerst im neuen kostenfreien Versicherungsbote Fachmagazin 02-2023. Das Magazin kann auf der Webseite beim Versicherungsbote bestellt werden.

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