Die MetallRente Jugendstudie bietet alle drei Jahre interessante Einblicke, wie Menschen zwischen 17 und 27 Jahren mit ihren Finanzen umgehen und für das Alter vorsorgen. Eine Frage bezieht sich hierbei darauf, wem sie in Sachen Altersvorsorge vertrauen. Der Zuspruch für private Anbieter ist zwar keine Katastrophe - aber doch zeigt sich, dass die gesetzliche Rente noch immer einen Vertrauensvorsprung gegenüber privaten Anbietern hat.

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58 Prozent der jungen Menschen vertrauen der gesetzlichen Rente „eher“ oder „voll und ganz“. Keine andere Institution der Altersvorsorge erhält so viel Zuspruch. Und auch Angebote von Unternehmen sind durchaus gefragt: Sie genießen bei 49 Prozent Vertrauen. Hier zeigt sich das Potential der betrieblichen Altersvorsorge. Von jenen jungen Erwachsenen, die bereits für ihre Altersvorsorge sparen, haben bereits 37 Prozent eine betriebliche Altersversorgung.

Einer Erhöhung des Renteneintrittsalters erteilen die jungen Menschen eine klare Absage. Nur 23 Prozent wären bereit, länger als bis zum 67. Lebensjahr zu arbeiten, wenn dies der langfristigen Sicherung der Renten diente.

Lebensversicherer verlieren an Vertrauen

Ein wenig erfreuliches Ergebnis aus Sicht der Versicherungsbranche ist, dass die privaten Lebensversicherer gegenüber der letzten Umfrage 2019 deutlich an Vertrauen eingebüßt haben. Um satte zehn Prozentpunkte ging es bergab. Immerhin spricht ihnen noch knapp jeder Zweite (46 Prozent) Vertrauen zu. Gründe für diesen deutlichen Verlust wurden in der Studie nicht abgefragt.

MetallRente Jugendstudie 2022

Die Banken genießen bei 44 Prozent der Befragten hohes Vertrauen: auch sie verloren zwei Prozentpunkte. Deutlich hinzugewonnen haben mit 18 Prozentpunkten die Fonds: platzieren sich aber mit 43 Prozent Zustimmung auf dem letzten Rang der abgefragten Altersvorsorge-Anbieter.

Beitrags-Garantien sind den jungen Menschen wichtig

Ein weiteres Ergebnis: Auch junge Menschen sind bei ihrer Altersvorsorge durchaus sicherheitsorientiert. Die Erwartung, „dass meine Beiträge auf jeden Fall sicher sind“, halten 68 Prozent für sehr wichtig und 26 Prozent für wichtig. Keine andere Erwartung an eine ideale Altersvorsorge erhält so viel Zuspruch. Eher eine schlechte Botschaft, da angesichts des Niedrigzinses 100prozentige Beitragsgarantien bei vielen Altersvorsorge-Produkten gar nicht mehr darstellbar sind.

MetallRente Jugendstudie 2022

Die Erwartung, „dass ich am Ende eine gute Rendite erziele“, landet zwar bei den Altersvorsorge-Idealen fast gleich auf: allerdings ist dies „nur“ 58 Prozent der Befragten „sehr wichtig“ und 36 Prozent „wichtig“. Auch Flexibilität erhält viel Zuspruch - Die Erwartung, „dass ich den Beitrag, den ich einzahle, jederzeit ändern kann“ halten 43 Prozent für „sehr wichtig“ und 48 Prozent für „wichtig“. Diese Ideale zu verschmelzen, dürfte eine echte Herausforderung für die Produktschmieden der Altersvorsorge-Anbieter sein.

Nur 31 Prozent kennen sich in Altersvorsorge gut aus

Die Studie zeigt erneut, dass es beim Wissen der jungen Menschen in Sachen Altersvorsorge noch Defizite gibt. Aktuell sagen zwar 62 Prozent, dass sie sich in finanziellen Dingen „sehr gut“ oder „gut“ auskennen. Anders sieht es aber in der Frage der Altersvorsorge aus: 2022 meinen nur 31 Prozent, dass sie bei diesem Thema über einen „sehr guten“ oder „guten“ Wissensstand verfügen. Knapp neun von zehn (87 Prozent) finden, Altersvorsorge sollte fester Bestandteil eines Schulfachs „Wirtschaft und Finanzen“ sein.

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Hintergrund: Die MetallRente Studie „Jugend, Vorsorge, Finanzen“ ist die größte repräsentative Langzeituntersuchung junger Menschen in Deutschland zum Themenkomplex Finanzen und Vorsorge. Sie erscheint in diesem Jahr in der fünften Auflage und wird alle drei Jahre durchgeführt. Repräsentativ befragt wurden rund 2.500 junge Erwachsene zwischen 17 und 27 Jahren. Weitere Ergebnisse stellt Versicherungsbote hier vor.

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