Versicherungs- und Finanzanlagenvermittler haben im Jahr 2019 im Schnitt einen Umsatz von 108.120 Euro und einen Gewinn bzw. Überschuss (nach Steuern) von 55.000 Euro erzielt. Das geht aus der jährlichen Online-Branchenumfrage des AfW-Bundesverbandes hervor.

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Zugleich zeigt auch diese Umfrage wieder eine hohe Spreizung der Einkommen. Ein Drittel der Vermittlerinnen und Vermittler (33,49 Prozent) hatten demnach nur einen Jahresgewinn bis 25.000 Euro und weniger. Insgesamt zwei Drittel erzielten einen Überschuss bis 50.000 Euro. Dem entgegen erreichte nur etwa jeder siebte Vermittler (13,9 Prozent) einen Gewinn von mehr als 100.000 Euro.

Umsatz und Gewinn (nach Steuern) von Versicherungs- und Finanzanlagenvermittlern. 1586 Teilnehmer im November 2019AfW Vermittlerbarometer 2019

Im Schnitt positiver Trend 2019

Mit Blick auf das abgelaufene Geschäftsjahr gibt es immerhin Positives zu melden. Die Versicherungs- und Finanzanlagenvermittler konnten binnen Jahresfrist ihren Umsatz durchschnittlich um vier Prozent und ihren Gewinn um acht Prozent steigern. Das hat auch mit einer Marktbereinigung zu tun, wie Frank Rottenbacher, Vorstand des Bundesverband Finanzdienstleistung AfW, ausführt:

„Die Umfrage unterstreicht eindrücklich, dass die auch in der Politik teilweise immer noch existierenden Klischees von einer in Geld schwimmenden Vermittlerschaft nicht der Realität entsprechen“, so Rottenbacher. „Die Erhöhung des durchschnittlichen Gewinns resultiert daraus, dass kleine und unrentablere Vermittlerbüros aufgeben oder von größeren Unternehmen übernommen werden, die dann effizienter mit den Beständen arbeiten können“, sagt der AfW-Vorstand.

Mehr Transparenz gefragt

Ein Teil der Umfrage bezog sich darauf, ob die Kundinnen und Kunden wissen, wie die Beratungsleistung vergütet wird. Knapp jeder zweite Versicherungsvermittler (49 Prozent) stimmte zu, dass ihre Kunden über die Vergütung Bescheid wüssten. 22 Prozent lehnten die Aussage zur Transparenz klar ab, weitere 26 Prozent standen ihr neutral gegenüber.

Um Akzeptanz gegenüber den Provisionen und anderen Vergütungen zu schaffen, gilt es auch, den Wert der eigenen Arbeit gegenüber den Kunden zu kommunizieren. Auch hierauf bezog sich eine Frage in der Studie. Der Verband wollte konkret wissen, wie zustimmend oder ablehnend die Befragten zu der Aussage stehen: „Ich habe eine klare Beschreibung meines Mehrwerts als Berater und meine Kunden wissen, welche Leistung ich erbringe und welchen Wert die Zusammenarbeit mit mir hat“. Dem stimmten 79 Prozent der Versicherungsvermittler zu, 16 Prozent enthielten sich und fünf Prozent äußerten sich eher ablehnend.

Diagramm 1: Versicherungsvermittler, Diagramm 2: Finanzanlagenvermittler, Diagramm 3: Immobiliendarlehensvermittler.AfW Vermittlerbarometer

„Das Ergebnis zeigt, dass sich Vermittler des Wertes Ihrer Dienstleistung mehr und mehr bewusst sind und bereit sind, diese offen beim Kunden anzusprechen. “, zieht AfW-Vorstand Frank Rottenbacher ein Fazit.

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Hintergrundinformationen: Die Umfrage wurde im November 2019 durchgeführt. Befragt wurden 1.586 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, von denen 35 Prozent AfW-Mitglieder sind. 81 Prozent der Vermittler wiesen sich als unabhängige Versicherungsmakler aus.

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