Es ist sicher nicht schädlich, ein Grundverständnis zu haben. Das betrifft etwa, welche Gefahren lauern, wie Antiviren-Programme arbeiten oder was eine Firewall ist. Am Ende des Tages steht die Aussage, „kein Netzwerk ist sicher“. Hier sei auf eine aktuelle Studie des Branchenverbandes Bitkom hingewiesen, wonach bereits sieben von zehn deutschen Unternehmen in den letzten beiden Jahren Opfer von Cyberattacken wurden, sowohl große wie kleine. Die Frage ist also, wie kann ich die Wahrscheinlichkeit eines Hackerangriffs reduzieren, minimieren und das Restrisiko absichern? Denn eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht.

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Makler sollten keine Angst oder Scheu vor den technischen Fragen haben, man bekommt recht schnell ein Gefühl dafür. Unsere Aufgabe ist es nicht, technische Details zu erörtern. Hierfür haben wir qualifizierte Netzwerkpartner, auch auf Seiten der Versicherer sind hier immer mehr Ressourcen verfügbar. Unsere Aufgabe ist es, als Mittler zwischen den Unternehmen und Versicherern zu agieren. Da wir sowohl die Sicht- und Arbeitsweisen der Versicherer kennen, als auch Verständnis für die Lebenswelt und Anforderungen der Kunden haben, können wir hier einen entscheidenden Mehrwert liefern.

Welche Leistungsbausteine halten Sie für Firmen besonders wichtig, wenn sich Firmen gegen Cyber-Risiken versichern wollen?

Ich würde sagen, Cyber-Erpressung, Cyber-Betriebsunterbrechung und Diebstahl von Daten sind wichtig. Hier gibt es auch schon recht viele Fälle. Außerdem ist die „Nicht-Verfügbarkeit von Daten/ Leistungen externer Dienstleister“ ein oftmals unterschätzter Baustein. Die Leistungsdetails der Bausteine und eventuellen Sublimits sind hierbei das Salz in der Suppe. Die Qualität der Netzwerkpartner im Schadenfall ist natürlich auch ein wichtiges Qualitätskriterium.

Gibt es Unterschiede bei der Absicherung großer und kleiner Firmen, etwa mit Blick auf Leistungen und Beratungsbedarf? Finden kleine und mittlere Unternehmen preiswerten Schutz?

Grundsätzlich steigt die Komplexität mit der Unternehmensgröße an, zwei Faktoren können hierbei sein, dass die Unternehmen komplexere Geschäftsmodelle haben und man genau prüfen muss, ob alle Risiken abgesichert sind. Ein weiterer Faktor ist die höhere Anzahl von Mitarbeitern, die das Risiko extrem erhöhen. Für kleine und mittlere Unternehmen gibt es sehr gute Lösungen ab ca. 400 Euro Nettoprämie im Jahr. Das ist im Verhältnis zu dem, was der Kunde erhält und welches Risiko abgesichert wird, sehr „preiswert“, um das Wort aufzugreifen. Ich denke, vielen Unternehmen – und manchmal auch dem Makler – fehlt es an Schadenbeispielen, um genau zu wissen, welches Risiko besteht.

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Die Fragen stellte Mirko Wenig

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