Dass der neue Allianz-Chef Oliver Bäte einen großen Zukauf plant, ist ein offenes Geheimnis. Und dass der Konkurrent Axa bereits im August letzten Jahres in Verbindung mit der Generali gebracht wurde (der Versicherungsbote berichtete), dürfte auch der Allianz nicht entgangen sein. Wollte im letzten Sommer laut Presseberichten noch die Axa mit Bankpartner Mediobanco angeblich bei der Generali zugreifen, sei nun laut „La Stampa“ die Allianz mit der zweitgrößten italienischen Bank Intesa Sanpaolo als Partner in Gesprächen mit der Assicurazioni Generali in Triest.

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Kartellrechtlich problematisch

Die Allianz habe sich dem Bericht zufolge nicht zu dem „Mediengerücht“ nicht äußern wollen. Obwohl auch an den Börsen bekannt ist, dass eine deutsch-italienische Elefantenhochzeit gerade für den Versicherungsmarkt Italien kartellrechtliche Probleme bringen wird, stieg der Generali-Kurs am Montag um fünf Prozent. Und da der Glauben der Börsianer immer in Geld ausgedrückt wird, halten offenbar einige Marktbeobachter einen Merger Allianz und Generali für möglich.

Die Kartellhürden für beide Versicherer werden sichtbar, wenn man deren Stellung auf dem italienischen Versicherungsmarkt betrachtet. Generali ist Nummer eins, der Versicherer Unipol ist Nummer zwei, Allianz ist Nummer drei. Auch auf der Eigentümerseite der Generali will man einen Verkauf des Unternehmens ins Ausland vermeiden. "Für mich als ,Bürger Italiens' ist Generali wichtig für das Land". Dies habe Jean-Pierre Mustier von der Bank UniCredit, die über die Bank Mediobanca mittelbar 13 Prozent an der Generali hält, kürzlich gesagt.

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