In den 80 größten deutschen Ständen werden insgesamt 156.926 Fahrräder als gestohlen gemeldet - mehr als 48 Prozent aller in Deutschland gestohlener Räder und über 3.000 Fahrräder mehr als 2011. Bundesweit sind 2012 allerdings 2.600 Räder (0,8 Prozent) weniger als in dem Vorjahr abhanden gekommen. Dies ergibt eine Studie des Versicherungsvergleichsportals geld.de.

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Münster, Cottbus und Magdeburg mit höchster Diebstahlquote

cms.zwhdlMünster ist seit 2009 die unsicherste Stadt für Radbesitzer. Täglich müssen sich etwa 13 Münsteraner Fahrradeigentümer mit dem Verlust ihres Velos abfinden. Mit 1.582 vermissten Räder pro 100.000 Einwohner liegt Münster damit zu 183 Prozent über dem Studiendurchschnitt. Doch gab es im Vergleich zu 2011 dort 6 Prozent weniger Diebstähle insgesamt.

In Cottbus wurden sogar 62 Prozent mehr Räder stibitzt als 2011: 1.549 Räder pro 100.000 Einwohner sind es in der brandenburgischen Stadt, zuvor waren es 958. Magdeburg rangiert im selben Verhältnis mit 1.421 Rädern auf Platz drei in dieser Statistik.

Am sichersten ist es in Wuppertal: Durchschnittlich wurden hier 86% weniger Fahrräder geklaut als in den anderen deutschen Städten. Nur 76 Diebstähle pro 100.000 Einwohner konnten hier verzeichnet werden. Platz zwei: Remscheid mit 80 Diebstählen.

Allein 26.029 Fahrräder in Berlin entwendet

Umgerechnet in absolute Zahlen beschafften sich Diebe die meisten Fahrräder in Berlin. Mit rund 26.000 Rädern sind dies 71 geklaute pro Tag. In Leipzig wurden insgesamt 6.067 Räder entwendet. Dabei gab es 1.493 Diebstähle mehr als 2011. Keine andere Stadt in der Studie hat einen solch drastischen Anstieg zu verzeichnen.

Sachsen ist mit 4.600 Diebstählen mehr als 2011 das diebstahlsreichste Bundesland. In Bayern wurden 989 Räder gestohlen. Im Vergleich dazu haben Diebe in Nordrhein-Westfalen sogar 4.000 Velos weniger entwendet als im Jahr zuvor.

Aufklärungsquote der Fahrraddiebstähle bei 9,7 Prozent

Aufgeklärt werden die wenigsten Diebstähle. Lediglich in 9,7 Prozent der Fälle konnten die Täter ermittelt werden. Im Bundesdurchschnitt schwanken die Aufklärungsquoten zwischen 16 und 3,6 Prozent. Die meisten Diebstähle werden in Bottrop aufgeklärt (41,1 Prozent) - im Vorjahr musste die Stadt noch eine Quote von nur 3,7 Prozent verbuchen. So selten wird auch in Hamburg (3,6 Prozent), Mannheim (3,7 Prozent) oder Berlin (4,3 Prozent) ein Täter gestellt. Bei einem Diebstahl werden jedoch kaum verwertbare Spuren hinterlassen.

Grund für die vielen Diebstähle ist nach Angaben des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC) vor allem die mangelnde Sicherung der Räder. Der ADFC empfiehlt, etwa zehn Prozent des Fahrradkaufpreises in ein Fahrradschloss anzulegen. Ein hochwertiges Schloss hält viele Jahre. Drei Minuten muss das Schloss einem gewaltsamen Aufbruchversuchen standhalten, damit es nach der technischen Richtlinie ADFC als aufbruchsicher gilt. Dauert es länger, bekommen nämlich meistens auch professionelle Fahrraddiebe Angst, erwischt zu werden.

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Insgesamt ist 2012 durch die Fahrraddiebstähle ein Sachschaden von rund 135 Millionen Euro entstanden.

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