Die neue liberale Regierung des Landes kämpft seit längerem mit Schulden- und Defizitproblemen. Nun will das Kabinett von Premier Tony Abbott das Rentenalter bis 2035 auf 70 Jahre anheben. Gleichzeitig will die Regierung 16.000 Arbeitsplätze im Öffentlichen Dienst abbauen und 70 Behörden schließen.

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Laut Berechnungen wird sich in Australien die Zahl der Menschen im Alter von 64 bis 85 Jahren zwischen 2010 und 2050 verdoppeln. Bei den über 85jährigen soll sich die Zahl sogar vervierfachen. Deshalb hat der Internationale Währungsfonds Australien ermahnt, sich mit der Rentenfrage auseinanderzusetzen. Die vorherige Labour-Regierung hatte das Problem bereits erkannt und eine Heraufsetzung des Rentenalters von 65 auf 67 Jahre angekündigt.

Vor allem die Opposition ist in heller Aufregung. Als „unvernünftig“ bezeichnet der finanzpolitische Sprecher der Opposition Chris Owen die Pläne der Regierung. Andere Stimmen nennen die geplanten Maßnahmen „grausam und unfair“. Charmaine Crowe, Lobbyistin für Pensionäre, befürchtet dass viele Menschen zu einem Leben in Armut verurteilt werden. Für Arbeitnehmer mit körperlich anstrengenden Berufen sei es kaum zumutbar, noch einmal drei Jahre länger zu arbeiten. Crowe befürchtet eine deutliche Zunahme von Menschen, die im Alter in Armut leben.

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Als „alternativlos“ wird die Anhebung des Rentenalters von Regierungschef Abbott bezeichnet. Nur so kann das australische Rentensystem nachhaltig gestärkt werden, ohne dass es zu einer Kürzung der Renten kommt. Allerdings tue die Regierung auch etwas für ältere Arbeitnehmer. Sie will in Zukunft Firmen, die Mitarbeiter über 50 einstellen, stärker fördern.

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