Niedrigste Arbeitslosenzahlen seit Wiedervereinigung
Trotz Euro-Krise sank erreichte Arbeitslosenzahl in Deutschland 2012 den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung. Im Jahresdurchschnitt waren in Deutschland 2.897.000 Erwerbslose registriert und damit 79.000 weniger als vor einem Jahr. Erstmals waren 2012 auch weniger als zwei Millionen Menschen im Bereich der Grundsicherung arbeitslos gemeldet.
Während die Arbeitslosigkeit zu Jahresanfang noch weiter abgenommen hatte, wurde die Entwicklung im Jahresverlauf zunehmend schwächer. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass die Teilnahme an arbeitsmarkpolitischen Maßnahmen gegenüber dem Vorjahr abgenommen hat. Die wirtschaftliche Dynamik war zuletzt nicht mehr stark genug, um diesen Einfluss auszugleichen.
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„Im Jahr 2012 musste sich der deutsche Arbeitsmarkt in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld bewähren. Er hat auf diese Herausforderung robust reagiert. Spuren der langsameren konjunkturellen Gangart sind jedoch erkennbar.“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J. Weise.
Ebenso auf Rekordtief gesunken ist die Zahl der Bezieher von Arbeitslosengeld II in der Grundsicherung. Diese lag 2012 bei 4.443.000 und damit so niedrig wie noch nie seit Einführung des SGB II im Jahr 2005. Im Vergleich zu 2011 war dies ein Rückgang von 172.000 Personen. Mit 8,2 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren nochmals weniger erwerbsfähige Menschen hilfebedürftig als im Vorjahr, dem Jahr mit dem bisher geringsten Stand der Hilfebedürftigkeit.
Mit 1.995.000 waren 2012 erstmals weniger als zwei Millionen Menschen im Bereich der Grundsicherung arbeitslos gemeldet. Das waren 89.000 weniger als im Vorjahr. Dass ein Großteil der Arbeitslosengeld II-Bezieher nicht arbeitslos gemeldet ist, liegt daran, dass diese Personen erwerbstätig sind, kleine Kinder betreuen, Angehörige pflegen oder sich noch in der Ausbildung befinden.
Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Erwerbstätigkeit im Jahresdurchschnitt um 422.000 auf 41,59 Mio gestiegen. Damit erreicht die Erwerbstätigkeit ihren höchsten Stand seit der Wiedervereinigung. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat 2012 noch stärker zugenommen als die Erwerbstätigkeit. Dennoch waren 2012 durchschnittlich 478.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet. Besonders gesucht wurden Fachleute in den Bereichen Mechatronik, Energie und Elektro, Metall, Maschinen- und Fahrzeugbau, Verkehr und Logistik sowie Verkauf und Gesundheit.
Durch die positiven Zahlen auf dem Arbeitsmarkt entspannt sich auch die Haushaltlage der Bundesagentur für Arbeit. So konnte die BA 2012 einen Überschuss in Höhe von voraussichtlich rund 2,6 Milliarden Euro erwirtschaften. Insbesondere die Ausgaben (rund 34,8 Milliarden Euro) entwickelten sich zurückhaltender als zur Haushaltsaufstellung im Herbst 2011 erwartet.
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Mit dem Überschuss wird erstmals seit 2009 wieder eine leichte Rücklage gebildet, die voraussichtlich im Jahr 2013 teilweise wieder in Anspruch genommen werden muss, da der Haushalt für dieses Jahr ein Defizit in Höhe von rund 1,1 Milliarden Euro vorsieht.